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Die Broschüre „Kinderfreundliche Pflanzen“ berät Eltern, Landschaftsgärtner, Kindergarten- und Schulleiter rund um die Frage, welche Pflanzen besonders kinderfreundlich sind und zum Spielen, Entdecken und Lernen einladen. Erstmalig 2015 ist die Broschüre erschienen. Insgesamt stellt sie 216 Pflanzenarten vor, die sich zum Klettern, Basteln, Spielen, Verstecken und Schmecken eignen. Da die verschiedenen Pflanzenarten zahlreichen Lebewesen einen Lebensraum bieten, die landschaftliche Vielfalt fördern und ökologische Funktionen haben, weisen sie auch eine Bedeutung für die Landwirtschaft auf. Das Thema „Landwirtschaft“ wird in dieser Broschüre durchgängig indirekt thematisiert. Wünschenswert wäre jedoch gewesen, auch Kultur- und Nutzpflanzen aus der Landwirtschaft zu behandeln, um den Kindern somit einen umfassenderen Zugang zur Materie zu eröffnen.

Lernziele und Kompetenzen

Das Buch „Kinderfreundliche Pflanzen“ ist ein Ratgeber und nützliche Planungshilfe, um im schulischen, öffentlichen und privaten Umfeld Kindern Natur zum Erleben und Anfassen anzubieten. Die Broschüre unterstützt somit, wenn auch indirekt, die Bildungsbeiträge der Fächer Sachunterricht und Biologie, da sich diese aus der vielfältigen Auseinandersetzung mit Lebewesen und der Umwelt zusammensetzen. Für das Fach Biologie wird Raum geschaffen, um den Aufbau von Kompetenzen zu unterstützen. Schüler können heimische Pflanzen vergleichen und Eigenschaften ausgewählter Tier- und Pflanzenarten im heimischen Lebensraum kennenlernen.

Die Broschüre liefert einen wichtigen Beitrag, um Pflanzen des Heimatraumes verstärkt in das Lebensumfeld von Kindern zu bringen und diese gerecht für Lernprozesse zu nutzen.

Analyse

Aufbau des Buches

Auf den insgesamt 260 Seiten werden ausgewählte Sträucher, Bäume, Kletterpflanzen, Stauden und Sommerblumen vorgestellt, die nicht giftig oder kaum giftig sind und Eigenschaften besitzen, die sie für Kinder interessant machen. Die Broschüre ist inhaltlich in fünf Kapitel gegliedert und weist einen Anhang auf, indem die einzelnen Pflanzen nach Verwendungsmöglichkeiten zusammengestellt sind. Zudem wird im Anhang noch auf weitere aid-Medien verwiesen und es werden grundlegende Informationen über Blätter- und Blütenformen gegeben.

Auf den einzelnen Seiten wird jede Pflanzenart mit je fünf Bildern dargestellt und mit Pflanztipps, Standortansprüchen sowie Hinweisen zum Spielen, Basteln und Lernen versehen. Insbesondere auf Verwendungseinschränkungen wie beispielsweise Dornen oder allergische Reaktionen wird auf jeder Seite gesondert eingegangen.

Reflexion

Die Seiten zu den zahlreichen Pflanzenarten sind alle einheitlich gestaltet und somit ist die Broschüre sehr übersichtlich. Neben bekannten heimischen Pflanzen werden zudem auch unbekannte Pflanzen vorgestellt. Im Kapitel „Bäume“ wird zum Beispiel der Taschentuchbaum vorgestellt, der ursprünglich aus China stammt. Neben der ausführlichen Beschreibung dieses Baumes wird neben weiteren verwandten Sorten und Arten auf die gestalterische Verwendung und Besonderheiten eingegangen, die für Kinder relevant sind. Im Kapitel „Sträucher“ wird die Pimpernuss vorgestellt, die in Deutschland sehr selten ist. Aufgrund seiner Blasenfrüchte, die klappern wenn sie geschüttelt werden, wird der Strauch gerne zum Basteln genutzt. Zudem sind die glänzenden, harten und hellbraunen Samen ölreich, süß und essbar und weisen keine Verwendungseinschränkung auf. Im dritten und umfangreichsten Kapitel werden Stauden präsentiert. Um Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge zu beobachten empfiehlt sich die Anpflanzung der Prachtkerze, die ursprünglich in Texas und Louisiana beheimatet ist. Als typische Sommerblume, die sich für die Anpflanzung auf Kinder- und Spielplätzen eignet wird die Sonnenblume vorgestellt. Sie wird in erster Linie genutzt, um Kindern für die Anzucht von Pflanzen zu begeistern. Kinder können die Pflanze selbst sähen, pflegen und Insekten und Vögeln daran beobachten und die essbaren Kerne ernten.

Die im Anhang gelistete Kategorie „Verwendungszwecke für Pflanzen“ stellt zudem eine wertvolle Ergänzung dar. Die Pflanzen sind zum Beispiel in folgenden Gruppen eingeteilt: „Pflanzen zum Basteln“, „Pflanzen zum Klettern“, „Pflanzen mit interessanter Rinde“ oder „Pflanzen für Experimente, Beobachtungen und als Vorbilder für technische Entwicklung“. Wenngleich dieser Ratgeber sich an Erwachsene richtet, ist er dennoch auch als Bereicherung für Kinder zu sehen, da sie so die Chance erhalten zahlreiche Pflanzenarten zu entdecken und somit den Wert von Natur zu erfahren. Zudem wird das Bewusstsein und die Bedeutung von Pflanzen im Lebensalltag befördert, welches auch in Verbindung zur Landwirtschaft steht. Insgesamt betrachtet besticht die Broschüre durch ihren einheitlichen und strukturierten Aufbau, die zahlreichen Illustrationen und die vielfältigen sachlichen Informationen und macht sie somit zu einem wichtigen Berater, wenn es um die Anpflanzung von kindgerechten Pflanzen im schulischen, öffentlichen und privaten Bereich geht.

Steckbrief

 

Verlag

Aid Infordienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e.V.

Buchtitel

Kinderfreundliche Pflanzen

Auflage / Jahr

1. Auflage 2016

ISBN:

978-3-8308-1197-8

Preis

9,50

Bundesland

/

Unterrichtsfach

/

Schulformen

alle

Klassenstufe(n)

alle

Format

DIN A5 (14,8 x 21 cm)

Anzahl Seiten insgesamt

260

Anzahl Seiten Landwirtschaft

alle

Titel der landwirtschaftbezogenen Kapitel

Alle

Anregungen zum außerschulischen Lernen

Nein

Bildmaterial

Ansprechende Illustrationen

Besonderheiten

Pflanzempfehlungen

 

Literatur- und Quellenverzeichnis:

aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e.V. (Hrsg.)(2016): Kinderfreundliche Pflanzen, Bonn.

Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.)(2013): Kerncurriculum für die Oberschule. Schuljahrgänge 5 – 10. Naturwissenschaften. Verfügbar unter: http://db2.nibis.de/1db/cuvo/datei/kcobsnaturwissenschaften.pdf (Letzter Aufruf: 2016-03-08).

Autorinnen

Dorothee Belling und Gabriele Diersen, Abteilung „Lernen in ländlichen Räumen“, ISPA, Universität Vechta