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Zum "Weltfrauentag": Bäuerinnen, die unverzichtbaren Leistungsträger

Immer mehr Frauen betreiben Landwirtschaft. Nicht alle, weil sie es wollen. Denn infolge von Kriegen, der Abwanderung von Männern auf der Suche nach lukrativer Arbeit und auch angesichts von Krankheiten wie AIDS müssen sich vor allem in Entwicklungsländern immer mehr Frauen neben ihren anderen Aufgaben auch um Feldarbeit, Tierhaltung und Vermarktung kümmern, damit die Familie überleben kann. Diese Entwicklung wird morgen, am "Weltfrauentag", einmal mehr thematisiert. Dabei müssen wir gar nicht in den Nahen Osten, nach Afrika oder auf andere Kontinente schauen: Auch bei uns wünschen sich Landfrauen mehr Chancengerechtigkeit für Frauen in ländlichen Regionen.

Natürlich sind die Nöte von Bäuerinnen in Kriegs- und Krisengebieten nicht mit den Sorgen ihrer Berufskolleginnen hierzulande vergleichbar. Aber sicher ist: Auch bei uns würde es ohne Landfrauen in Dörfern und Gemeinden trist aussehen. Denn es sind besonders die Bäuerinnen, die landwirtschaftliche Traditionen hochhalten und die sich z.B. in der Ernährungsbildung in Kitas und Schulen engagieren oder die Kinder und Jugendliche auf ihren Höfen empfangen und diese zum "Lernort Bauernhof" weiter entwickeln.

Patrik Simon, Geschäftsführer vom i.m.a e.V., in dem auch der Deutsche LandFrauenverband Sitz und Stimme hat, ist denn auch voller Hochachtung vor dem Enthusiasmus und der Leistungskraft vieler Frauen vom Land: "Immer wieder treffe ich Bäuerinnen, die neben ihrer Familie und der Arbeit auf dem Hof auch noch Kindergruppen durch den Stall führen oder Schulklassen zu Erkundungen auf den Acker begleiten." Für Patrik Simon ist klar: "Ohne Landfrauen wäre die außerschulische Bildungsarbeit kaum leistbar."

Dabei stellt der i.m.a-Geschäftsführer jedoch auch fest, dass "Bäuerinnen noch zu häufig vor allem in traditionellen Rollen wahrgenommen werden". Er betont: "Tatsächlich aber sind sie bedeutende Leistungsträger der Landwirtschaft, die sich z.B. auch im Internet sehr stark engagieren. Auch dort enden ihre Themen nicht an der Hoftür oder am Feldrand."

So sorgen sich die Landfrauen um den demografischen Wandel und den Erhalt sozialer Infrastrukturen auf dem Land. Sie beklagen den Ärzte- und Hebammenmangel in den Dörfern, schlechte oder gar fehlende Internet-Verbindungen oder ganz allgemein zu wenig Frauen in Führungspositionen und setzen sich deshalb zum "Weltfrauentag" erneut für mehr Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern ein. "Darin unterscheiden sich Landfrauen nicht von Frauen in Städten", resümiert Patrik Simon. "Aber anders als Städterinnen haben die bundesweit mehr als eine halbe Million Mitglieder im Deutschen LandFrauenverband eine starke Stimme. Wir beim i.m.a. e.V. freuen uns, dass wir sie an unserer Seite wissen."


pdf Landwirtschaft – ohne Frauen unmöglich (174 KB)