Humus ist die abgestorbene organische Substanz im Boden. Er ist dunkel, fast schwarz. Ein Boden mit Humus erwärmt sich bei Sonnenschein schneller als heller Boden. Auch kann Humuserde Niederschlagswasser gut speichern und so für die Pflanzen verfügbar machen. Eine gute Bodenstruktur hilft unter anderem das Abschwemmen von Bodenteilchen – Bodenerosion – zu verhindern und trägt zu einer guten Durchlüftung und Durchwurzelbarkeit des Bodens bei.

Humus entsteht, wenn Bodentiere, Pilze und Bakterien sich von der Organik – das sind die abgestorbenen Tier und Pflanzenreste, tierische Ausscheidungen und organische Dünger – ernähren.

Pflanzen binden bei ihrem Wachstum Kohlenstoff (C). Das tun sie, indem sie Kohlenstoff in ihrer Gerüstsubstanz Cellulose einbauen . Nach dem Verrotten der Pflanzen speichern die Böden diesen Kohlenstoff im Humus – und das in einem beträchlichen Ausmaß: Humus besteht aus rund 58 Prozent Kohlenstoff.

Interessant dabei: Die Pflanzen selbst brauchen den C aus dem Bodenhumus nicht; sie versorgen sich aus der Luft mit CO₂ (Kohlendioxid ) für ihre Fotosynthese.

Außerdem enthält Humus den Nährstoff Stickstoff (N), ohne den Pflanzen nicht wachsen können Eine Faustregel besagt: Kohlenstoff (C) und Stickstoff (N) liegen im Humus etwa in einem Verhältnis von 10 zu 1 vor. Bei rund 580 Gramm Kohlenstoff enthält Humus also etwa 58 Gramm Stickstoff. Der Sticksoff ist als Baustein von zum Beispiel Eiweiß unverzichtbar für das Wachstum allen Lebens.

Im Boden gibt es zwei Arten Humus: Nähr- und Dauerhumus. Beide machen den Boden fruchtbar.

Der Nährhumus entsteht, indem im Boden lebende Organismen das Pflanzenmaterial sowie die Reste von Bodentieren zersetzen.

Aber manche Humusstoffe sind sehr stabil und können Jahrzehnte im Boden bleiben. Sie ergeben den Dauerhumus und reichern den Boden langfristig mit Kohlenstoff an.

Nährhumus wird recht schnell abgebaut. Er fördert als Nahrungsquelle die Bodenlebewesen und die freigesetzten Nährstoffe sind pflanzenverfügbar. Etwa ein Drittel des Humus im Boden ist Nährhumus. Je nach Zustand und Ausgangsmaterial unterscheidet man Rohhumus, Moder und Mull.

Dauerhumus liegt dagegen in stabilen Verbindungen vor, die von den Mikroben nur sehr langsam abgebaut werden. Erst bei diesem Abbau werden Nährstoffe wie Stickstoff und Schwefel pflanzenverfügbar. Andere Nährstoffe wie Kalium und Magnesium lagern sich außen an den Humusteilchen an und können bei Bedarf in die Wurzeln wandern. Als langsam fließende Stickstoffquelle ist Humus insbesondere im Ökolandbau und Garten von großer Bedeutung.

Böden können nach ihrem Humusgehalt, also dem Anteil organischer Substanz, unterteilt werden.

Mit Blick auf den Klimaawandel und Wetterextreme wie Dürren oder Starkregen ist noch etwas wichtig: Humus enthält rund 58 Prozent Kohlenstoff (C).

So gelangen in 1 kg Humus stolze 580 Gramm Kohlenstoff. Das entspricht dem Äquivalent von 2,1 kg Kohlendioxid (CO₂), das wir Menschen zum Beispiel bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen als klimaschädliches Gas ausstoßen. Wenn also in der Landwirtschaft der Humusaufbau im Boden gefördert wird, ist das etwas Gutes für das Klima und den Ertrag.

Im Bodenhumus sind riesige Mengen an Kohlenstoff aus der Erdgeschichte gespeichert und es könnte noch viel mehr werden. Dafür müssen die Menschen die Böden so nutzen und düngen, dass sie mehr Humus aufbauen als abbauen.

Als Lebenselixier für das Bodenleben als Wasserspeicher und Wasserfilter, als Teil einer stabilen Bodenstruktur und als klimawirksame Kohlenstoffsenke ist und bleibt der Humus unverzichtbar.

Humus hat noch einen weiteren Vorteil, der beim Klimawandel mit Wetterextremen wie Dürren und Starkregen hilfreich ist: Humus kann das Fünffache seines Gewichtes an Wasser speichern! Einerseits nimmt das organische Material selbst Wasser auf, andererseits wird Wasser auch zwischen den mit organischem Material verbauten Bodenteilchen festgehalten. Deshalb gilt: Je mehr Humus ein Boden enthält, desto mehr Wasser kann er speichern – und zwar pflanzenverfügbar.