In Deutschland wurden im Jahr 2017 insgesamt 32,6 Mio. Tonnen Milch an Molkereien geliefert. Eine Milchkuh
gibt durchschnittlich 7 700 kg Milch pro Jahr, das sind rund 22 Liter am Tag. Insgesamt leben in Deutschland
rund 4,2 Mio. Milchkühe in etwa 67 000 Milchviehbetrieben. Die Zahl der Betriebe nimmt allerdings stetig ab,
wobei die Betriebe im Durchschnitt immer größer werden.
Der Großteil der Landwirte liefert die Milch an Molkereien und vermarktet sie nicht selbst. In Deutschland gibt es zwei
Unternehmensformen von Molkereien: genossenschaftlich und nicht-genossenschaftlich geführte Molkereien. Nicht
genossenschaftliche Molkereien, wie z. B. Aktiengesellschaften oder Gesellschaften mit beschränkter Haftung, sind
in der Regel mittelständische Betriebe und haben mit den Landwirten privatwirtschaftliche Lieferverträge. In
genossenschaftlichen Molkereien schließen sich hingegen mehrere Landwirte zusammen und verarbeiten dort ihre
Milch in einem gemeinsamen Werk. Zudem gibt es Milchliefergenossenschaften. Über diese vermarkten Landwirte ihre
Rohmilch an Molkereien. In Deutschland werden rund zwei Drittel der Milch über Genossenschaften vermarktet. Es gab im
Jahr 2017 166 Milchliefergenossenschaften und 32 Molkereigenossenschaften. Rund 3 Prozent der angelieferten Milch waren
bio-zertifiziert. Das größte Molkereiunternehmen in Deutschland ist die DMK Deutsches Milchkontor GmbH mit ca. 7 500 aktiven
Milcherzeugern. Daneben gibt es zahlreiche mittlere und kleinere Genossenschaften, die sich über alle Regionen
Deutschlands verteilen, v. a. im Süden.