Wenn die Ferkel 25–30 kg wiegen, geht der Großteil der Ferkel vom Hof. Da die Familie nur 100 Mastplätze hat, bleiben 100 Ferkel auf dem Hof. Diese werden in Gruppen zusammengestallt. Nadja und Hermann stallen Schweine zusammen, die unterschiedlich alt sind, da so die älteren Tiere automatisch ranghöher sind und Rangkämpfe minimiert werden.
Das Futter erzeugt die Familie zu 60 % selbst. Sie verfüttern keine Soja und verwenden stattdessen heimische Ackerbohnen, Erbsen und Lupinen. Das Futter, welches die Poppens zukaufen, ist auch bio-zertifiziert und wurde in Deutschland (oder Südtirol) produziert. Insgesamt bewirtschaften die Poppens 90 ha landwirtschaftliche Nutzfläche plus sechs Hektar Grünland. Auf den Ackerflächen bauen sie Getreide, Rhabarber, Kartoffeln, Mais und Leguminosen wie Ackerbohnen, Lupinen, Kleegras und Luzerne an. Das Fleisch der Schweine wird über die Edeka Bio-Eigenmarke vermarktet.
Neben den Schweinen halten die Poppens auch 225 Legehennen im Mobilstall. Die Eier vermarkten sie direkt über den Hofladen, in dem man auch Fleisch, Kartoffeln, Rhabarber und Produkte anderer, benachbarter Landwirt*innen kaufen kann.
Der Star des Hofes ist Graf Bobby von Sonnenschein. Dieser hat sich zweimal vor dem Schlachthof gerettet und sich so einen festen Platz auf dem Hof erkämpft. Bobby hat einen eigenen Instagram-Account, eine eigene Weide und Patenschaften zur finanziellen Unterstützung. Regelmäßig schreibt Nadja Poppen aus Bobbys Sicht, was auf dem Hof passiert und warum. So leisten die Poppens Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit aus Sicht des Tieres. Bobby ist auch weltberühmt – SAT 1, die London Times und eine japanische Schülerzeitung haben bereits über ihn berichtet. Was als kleiner Spaß in der Corona-Zeit begann, hat sich als gute Werbung für den Hof entwickelt und Bobby ein exklusives Leben auf dem Hof ermöglicht.
Regelmäßig führen die Poppens auch interessierte Besuchergruppen oder Schulklassen über den Hof und zeigen, wie sie ihre Schweine und Hühner halten. Auch Schülerpraktikant*innen fassen jedes Jahr auf dem Hof mit an und erhalten so Einblicke in die Landwirtschaft und die Tierhaltung.