Jörg baut auf seinen Flächen verschiedenen Kulturen wie beispielsweise Silomais, Gerste, Sonnenblumen und Weizen an. Das Getreide wird als Futter in den eigenen Silos eingelagert und getrocknet und mit einem Futterergänzer, der die benötigten Aminosäuren und Mineralien enthält, an die Puten verfüttert. Die anderen Kulturen werden als Substrat für die Biogasanlage verwendet. Zur Nachhaltigkeit gehört für Jörg auch der Einsatz moderner Technik: Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Kunstdünger wird GPS-gesteuert. Besonders motiviert Susanne und Jörg, dass man das Arbeitsergebnis in der Landwirtschaft jeden Tag sehen und spüren kann, auch wenn die Arbeit anstrengend ist. 20 Jahre lang ist der Betrieb kontinuierlich gewachsen, jetzt wollen die beiden diese Betriebsgröße erst einmal beibehalten. Die drei Kinder der Familie wachsen mit Tieren auf. So kümmert sich der Sohn der Familie liebevoll um die Galloways, während seine zwei Schwestern gerne mit den eigenen Pferden ausreiten. Zu den Puten gehen sie auch gerne, fahren aber noch lieber auf dem Betriebsgelände mit den großen Maschinen umher. Regelmäßig laden Susanne und Jörg Interessierte ein, sich die Putenhaltung vor Ort anzugucken. Über ihre Webseite, am Tag des offenen Hofes und bei Vorträgen gehen sie intensiv in den Austausch mit Verbraucher*innen. Spazierenden steht der Hof praktisch jederzeit offen: Von einem Extraraum dürfen sie durch ein Fenster in den Stall gucken. In Zusammenarbeit mit dem Kreisbauernverband finden auf diesem und umliegenden Höfen Fortbildungen für Lehrkräfte statt. Jörg und Susanne ist es wichtig, ihre Tierhaltung nachvollziehbar zu gestalten. Denn nur durch Offenheit und Transparenz kann die Akzeptanz gegenüber der Tierhaltung und das Verständnis der Besuchenden hierfür gesteigert werden. Für kritische Fragen sind die beiden jederzeit offen und klären gerne Missverständnisse auf. Für diesen Austausch wünschen sie sich lediglich mehr Sachlichkeit und einen weniger emotionsgeladenen Umgang, um gemeinsam mit Verbraucher*innen zu vernünftigen Lösungen zu gelangen. Außerdem hoffen sie, dass die Landwirtschaft als Arbeitsfeld wieder attraktiver wird und an Akzeptanz gewinnt, damit motivierte, junge und gebildete Fachkräfte bewusst eine berufliche Perspektive in der Landwirtschaft sehen.