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Außerschulische Lernorte sind unverzichtbare Bildungsangebote

„Die Lehrerinnen und Lehrer brauchen Klarheit, ob sie auch in unsicheren Zeiten Exkursionen buchen können, und die außerschulischen Partner dürfen bei Einkommens- und Verdienstausfällen nicht alleingelassen werden.“ Das sagt der Präsident des didacta-Bildungsverbandes, Dr. Theodor Niehaus. Denn würden diese Institutionen die Corona-Krise nicht überleben, „würde die Bildungslandschaft einen beachtlichen Teil ihrer Vielfalt einbüßen". Darum sollten jetzt "Politik und Bildungsverwaltungen schnellstmöglich neue Regelungen treffen“, so Niehaus.

Bundesweit schlagen immer mehr Schulbauernhöfe Alarm. "Alle Buchungen sind bis Ende des Jahres storniert worden", klagt Claudia Eicke-Schäfer vom Internationalen Schulbauernhof in Hardegsen unweit von Göttingen. Denn auch nach dem Ferienende in Niedersachsen finden in absehbarer Zeit keine Klassenfahrten statt.

Viele außerschulische Bildungsangebote stehen auf der Kippe. Dabei sind gerade sie es, die einen wichtigen Auftrag in der Bildungslandschaft erfüllen, wie der didacta-Verband betont: Pädagogische Angebote von Museen, Science-Centern, Bauernhöfen oder Abfallwirtschaftsbetrieben etc. ergänzen und bereichern den Schulunterricht. Sie wirken insbesondere dort, wo den Schulen Grenzen gesetzt sind: bei der Vermittlung von Erfahrungen an Originalschauplätzen, dem Austausch mit Expertinnen und Experten und dem Erleben mit allen Sinnen, so Dr. Niehaus.

Der i.m.a e.V. unterstützt als Organisator im Bundesforum Lernort Bauernhof viele Bildungsträger und befördert insbesondere den Erfahrungsaustausch in diesen Krisenzeiten. Dabei wird immer wieder deutlich, dass sich viele Anbieter außerschulischer Bildungarbeit längst auf die besonderen Herausforderungen in der Pandemie eingestellt haben. Vielerorts gibt es Hygiene-Konzepte, die das Lernen auf den Betrieben möglich machen. Auch auf dem Schulbauernhof Hardegsen wurde das pädagogische Konzept entsprechend umgestellt. Aus Wochen- wurden Tagesprogramme und dem Lernen unter freiem Himmel wird mehr Raum geboten.

Worauf es jetzt vor allem ankäme, darin sind sich alle Akteure einig, ist Planungssicherheit für Lehrkräfte und Bildungseinrichtungen. Vor allem müssten die Kultusministerien eindeutig kommunizieren, welche Exkursionen und Formen außerschulischer Bildungsarbeit erlaubt sind. Das würde den Lehrerinnen und Lehrern Sicherheit für die Planung ihrer Bildungsarbeit bieten - und damit könnten auch die außerschulischen Bildungsträger wieder Hoffnung schöpfen, dass bald schon wieder Schulklassen auf die Bauernhöfe kommen.