Bodenerosion – Was hat die Landwirtschaft damit zu tun?
Das Heft „Bodenerosion – Was hat die Landwirtschaft damit zu tun?“ ist ein Unterrichtsbaustein und 2018 erstmals erschienen. Es ist für den Einsatz im Erdkunde- bzw. Geographieunterricht ausgelegt. Es kann aber auch in fachübergreifenden Lernsettings wie dem Schulgartenunterricht oder in Projektarbeit eingesetzt werden. Das Thema Landwirtschaft wird auf allen Seiten behandelt.
Lernziele und Kompetenzen
Mit der Bearbeitung der Seiten erhalten die Schülerinnen und Schüler[1] die Möglichkeit, ihre Kenntnisse zu Bodenerosionen zu vertiefen sowie eigene Ideen und Vermutungen zur Bedeutung der Landwirtschaft bei der Entstehung und Vermeidung von Bodendegradierungen aufzustellen. Darüber hinaus üben sie den Umgang mit Texten ein und erschließen gemeinsam im Team einen Fachtext.
Realisieren lässt sich das skizzierte Lernvorhaben im Rahmen des Geographieunterrichts an der niedersächsischen Realschule im Rahmen der Klassenstufe 7/8. In den Curricula wird vorgegeben, dass die Schüler exemplarisch die Formung der Erdoberfläche durch endogene und exogene Prozesse erläutern. Mit der Einbettung in die spezielle handlungsorientierte Unterrichtsform des Gruppenunterrichts lässt es sich kreativ umsetzen.
Analyse
Das Heft beginnt mit einem Anschreiben an die Nutzer und stellt seinen Inhalt umfassend in einem Inhaltsverzeichnis dar. Es folgt die Skizzierung der geplanten Unterrichtseinheit, wobei eine didaktische Einordnung vorgenommen sowie Kompetenzerwartungen formuliert werden. In beschreibender Form werden Ideen zur Umsetzung dargelegt. Dabei wird betont, dass die Schüler bereits erste Vorkenntnisse zum Bodenaufbau besitzen sollten. Darauf aufbauend können die Materialien A2-1 und A2-2 in Gruppen gelesen werden. Es handelt sich um Sachtexte, die zum einen über die Formen von Bodenerosion und zum anderen über erosionsverstärkende Faktoren informieren. Als kleine Hilfestellung wird Schülern, die Probleme beim Aufschließen von Texten haben, die Nutzung des Text-Versteher-Materials (A1) empfohlen. Abschließend lösen die Schüler die gegebenen Aufgaben, die in zwei Stufen differenziert sind und stellen sich die Ergebnisse gegenseitig vor. Sie können die Fragen auf Material M4 notieren.
Im zweiten Schritt wird ein Gruppenquiz durchgeführt. Die Lehrkraft liest die gegebenen Fragen und Antwortmöglichkeiten (A3) vor und die Schüler überlegen ihre Antwort in Gruppen. Nach jeder Frage werden Punkte verteilt. Mit den Aufgaben, die die Schüler bereits gelöst haben, kann das Quiz beliebig erweitert werden. Auch Inhalte weiterführender Medien oder in diesem Zusammenhang bearbeitete Unterrichtsinhalte können so ergänzend aufgearbeitet werden.
Reflexion
Insgesamt betrachtet, stellt das rezensierte Material einen interessanten und innovativen Ansatz zur Bearbeitung dieser Thematik vor, der auch auf andere Unterrichtsthemen übertragbar ist. Die verwendeten Texte sind sachlich, die Aufgaben differenziert und die Methode sehr handlungs- und schülerorientiert. Problematisch sind allerdings die fehlende Operationalisierung der Aufgaben sowie die kleinen fachlichen und inhaltlichen Ungenauigkeiten in den Texten, wie beispielsweise die fehlenden Überschriften. Um das Lernvorhaben konkret im eigenen Unterricht einzubetten, bedarf es daher einer hohen Flexibilität der Lehrkraft, denn insbesondere die Aufgaben aber auch die im Vorfeld formulierten Kompetenzerwartungen sind eher oberflächlich formuliert und bedürfen einer umfassenden Anpassung an die zu unterrichtende Lerngruppe.
[1] Im Folgenden wird die maskuline Form angewendet, die feminine ist dabei jedoch stets mit eingeschlossen.
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