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Fremde Hilfe

Ob Roboter oder Erntehelfer – die deutsche Landwirtschaft ist auf Unterstützung angewiesen. Das haben auch die Verbraucher erkannt.

  • Wie wird die Arbeit der Landwirte künftig aussehen?


Bedeutung der Landwirtschaft bleibt hoch

Vielen der gesellschaftlich immer wieder diskutierten Zukunftsszenarien folgen weite Kreise der Bevölkerung nicht.

So sind nur zwölf Prozent der Bundesbürger der Auffassung, dass die Bedeutung der Landwirtschaft sinken wird, weil sich immer mehr Menschen selbst versorgen. Auch nur vier von zehn Befragten erwarten, dass künftig Nahrungsmittel vermehrt in Großstädten, z.B. auf Hochhausdächern und an Hauswänden angebaut werden. Während diese Auffassung nur in Berlin mehr als die Hälfte der Befragten teilen, sind es dort mit sieben Prozent überdurchschnittlich wenige Befragte, die der Landwirtschaft eine abnehmende Bedeutung attestieren.

Zu den Erntehelfern haben Ost- und Westdeutsche deutlich unterschiedliche Ansichten

Deutschlandweit sind 78 Prozent der Menschen überzeugt, dass die Landwirtschaft ohne den Einsatz ausländischer Arbeitnehmer nicht funktionieren kann. Allerdings sind in diesem Punkt die Ansichten zwischen Ost- und Westdeutschland gespalten. Während acht von zehn Westdeutschen die Unverzichtbarkeit ausländischer Arbeitnehmer betonen, sind es in Ostdeutschland nur zwei Drittel der Befragten; und mit gerade mal 65 Prozent besonders wenige Menschen in Brandenburg, Mecklenburg- Vorpommern und Sachsen- Anhalt.

Einigkeit herrscht hingegen in der Einschätzung, dass künftig immer mehr Computer und Maschinen die Arbeit in der Landwirtschaft übernehmen werden. 77 Prozent der Befragten in Ost und West sind dieser Auffassung – jedoch nur 74 Prozent der Frauen, aber 81 Prozent der Männer.

↪ 78%: Ausländische Erntehelfer immer wichtiger

↪ 77%: Moderne Technik erledigt künftig mehr Arbeit

↪ 44%: Nahrungsmittel wachsen in Großstädten

"Innovative Landtechnik ist ein Werkzeug, um die Transparenz- und Qualitätsoffensive zu meistern"

Dr. Bernd Scherer, Geschäftsführer Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.

Die Landwirtschaft ist ein Garant der gesellschaftlichen Daseinsvorsorge: systemrelevant und für eine nachhaltige Grundversorgung der Menschen buchstäblich unverzichtbar. Dr. Bernd SchererUnd doch wird sie sich in den kommenden Jahren gründlich verändern müssen, denn die Ansprüche der Verbraucher steigen rasant. Mehr Transparenz heißt das Gebot der Stunde: Wo die Lebensmittel herkommen, wie sie verarbeitet wurden, was in ihnen steckt, wird immer wichtiger.

Innovative Landtechnik ist ein mächtiges Werkzeug, um die bevorstehende Transparenz- und Qualitätsoffensive erfolgreich zu meistern, zumal die technischen Möglichkeiten längst verfügbar und praxisbewährt sind. Jetzt gilt es nur noch, mit dieser Spitzentechnologie in die Breite der Landwirtschaft zu gelangen: Denn sie macht Prozesse nachvollziehbar – vom Acker bis auf den Teller. Automatisierte Maschinen und intelligente Algorithmen, die beispielsweise den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln punktgenau und sparsam gestalten, stehen dabei im Mittelpunkt. Dieselben hohen Maßstäbe gelten natürlich auch in der Tierhaltung: Wenn moderne Melkroboter den Melkvorgang erst dann starten, nachdem mittels Sensortechnik die Eutergesundheit des einzelnen Tieres überprüft wurde, so ist das ein wichtiger Beitrag für das Tierwohl.

Dass auch die digitale Landwirtschaft von morgen auf kluge, motivierte und fachlich bestens qualifizierte Menschen setzt, steht freilich außer Frage. Denn ein Mehr an komplexer Technik- und Verfahrensintelligenz lässt sich nur mit guten Leuten fruchtbar einsetzen.

Bildquellen

Gewächshaus-Roboter: adobeStock_© sompong torn
Erntehelfer: adobeStock_© JackF
Drohne: adobeStock_© kinwun
Pflanzen auf Dächern: adobeStock_© comeback images
Dr. Bernd Scherer: VDMA Andreas Varnhorn