Als Bauernfamilie betreiben wir Hopfenanbau, Schweinehaltung und Ackerbau, und produzieren, was der Handel sucht. Produkte, die immer gleich sind und die sich nicht ständig in Qualität, Größe, Gewicht und vielen weiteren Merkmalen ändern. Es gibt natürlich auch Marktlücken wie die Direktvermarktung am Hofladen, die für uns jedoch auch erst einmal mit Kosten verbunden ist und viel Zeit benötigt. Und wenn der Hofladen zu weit vom Verbraucher entfernt ist, deckt der Umsatz kaum die Kosten. Somit ist Direktvermarktung nicht für jeden Betrieb geeignet.
Sauberes Grundwasser ist für uns Landwirte die Grundlage erfolgreicher Arbeit; und nicht nur, weil auch wir an unsere Kinder denken. Wir düngen nur so viel, wie es unsere Pflanzen zum Wachstum brauchen. Je mehr dabei unsere Arbeit eingeschränkt wird, umso größer wird das Risiko, dass unsere Pflanzen nicht gedeihen und Ernten ausfallen.
Das von Verbrauchern gepriesene Interesse an mehr Tierwohl kommt bei vielen Umfragen zur Geltung, jedoch ist der Absatz der Tierwohlprodukte eher gering. Es ist leichter, in einer Umfrage zu sagen, dass man mehr Geld für Tierwohl ausgeben würde, als es dann auch wirklich zu tun, wenn beim Einkaufen die SUPER-RABATTE mit billigstem Fleisch locken.
Wäre das Kaufinteresse der Verbraucher anders, würden z.B. Supermärkte dies wahrnehmen und ihr Sortiment umstellen. Schlachthöfe würden die Forderungen der Vermarkter zu spüren bekommen und müssten dann mehr Geld für Tierwohlhaltung ausgeben, um mehr Tiere aus diesen Haltungssystemen zu bekommen, die sich der Verbraucher wünscht. Dann wären auch bei uns Landwirten die Preise besser und es würden sich vielleicht mehr Betriebe eine Umstellung überlegen. Es entscheidet also am Ende immer der Verbraucher, welche Produkte und Haltungssituationen er fördert.