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Praktisches Lernen wichtiger als digitale Debatten

i.m.a e.V. fordert Besinnung auf Inhalte in der Schulbildung:

Morgen, am Freitag, wollen die Länder den Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat anrufen, damit im Streit um den Digitalpakt eine Einigung erzielt und die Finanzierung moderner Kommunikationstechnik für die Schulen in Deutschland geregelt werden kann. Für den gemeinnützigen i.m.a e.V., der sich seit fast sechzig Jahren in der schulischen Bildungsarbeit zu landwirtschaftlichen Themen engagiert, sind diese digitalen Debatten eine Farce. Er fordert eine Besinnung auf die Inhalte.

Patrik Simon, Geschäftsführer vom i.m.a e.V., sagt zur aktuellen Debatte um den Digitalpakt: „Wer jetzt glaubt, dass allein durch eine Einigung über die Finanzierung der sicher dringend benötigten Kommunikationstechnik bessere Bildung ermöglicht werde, unterliegt einem fatalen Irrtum. So lange die Lehrpläne wichtige Inhalte wie z.B. Grundlagenkenntnisse zur Landwirtschaft, zur Herkunft unserer Nahrungsmittel, der gesunden Ernährung und umfassenden Naturbildung ausklammern, werden Schulkinder weiterhin in der Annahme leben, Milch komme aus dem Tetrapak und Chicken Nuggets wachsen auf Weiden. Fehlendes Wissen lässt sich nicht durch Technik kompensieren.“ Für Simon und den i.m.a e.V. verdecken die Diskussionen um den Digitalpakt das Kernproblem einer unzureichenden Vermittlung von Allgemeinwissen in den Schulen.

Mehr als 70.000 Lehrkräfte in Deutschland ordern das kostenlose Unterrichtsmaterial, das der i.m.a e.V. Jahr um Jahr herausgibt. Simon: „Es sind engagierte Pädagogen, die durch Eigeninitiative Lücken der Lehrpläne ausfüllen.“ Dabei sei es den Lehrern egal, ob sie die Materialien in gedruckter oder elektronischer Form nutzen. Auch ihnen komme es auf die Inhalte an.

„Die von den Kultusministern unisono geforderte Ausstattung der Schulen mit Breitband-Internet, vernetzten Arbeitsplätzen usw. ist sinnvoll. Doch sind sie nicht mehr als Hilfsmittel wie Papier und Bleistift. Hieran sollten sich keine grundlegenden Diskussionen festmachen“, so der i.m.a-Geschäftsführer. Wichtiger sei es festzulegen, wie man künftig Schülern mithilfe der neuen Techniken Wissen vermitteln wolle.

Simon empfiehlt praktische Lernerlebnisse als wichtige Ergänzung zur theoretischen Schulbildung; z.B. durch Nutzung der Angebote außerschulischer Lernorte auf Bauernhöfen. Dort könnten die Schüler neben der realen Begegnung mit Tieren und der Produktion von Nahrungsmitteln erleben, wie moderne IT-Technik als ganz selbstverständliches Arbeitsmittel eingesetzt werde. Simon: „Die Landwirte erfüllen damit bereits, was die Kultusminister fordern, aber noch immer nicht umgesetzt haben: Den Umgang mit digitalen Medien als so selbstverständlich zu betrachten, wie das Erlernen der traditionellen Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen.“

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