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Die Entwicklung zum Konsumentenbewusstsein sollte in der Schule beginnen

Gibt es den mündigen Verbraucher, den Konsumenten, der sich beim Lebensmitteleinkauf bewusst entscheidet und dabei auch an deren Herkunft und die Produzenten denkt? "Das ist schlicht eine Illusion", hatte der oberste Verbraucherschützer Klaus Müller einst in einem Interview vom Deutschlandradio erklärt. Mit seiner Auffassung ist Müller nicht allein. So wie der Vorstandschef des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, sehen auch andere Experten Nachholbedarf in der Verbraucherbildung. Und die beginnt in der Schule.


lmp-sammelordner 2015"Wir brauchen die Ernährungsbildung in den Lehrplänen unserer Schulen!", hat Christoph Minhoff vom Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V. (BLL) gefordert. "Mehr Lehrer mit Kenntnissen in der Ernährung", seien unverzichtbar. Klaus Müller hat erfahren, dass man mit derartigen Wünschen und Forderungen bei der Kultusministerkonferenz "auf offene Ohren" stoße, und auch "einschlägige Papiere verabschiedet" seien. "Aber in der Breite der deutschen Schulen vermissen wir das", konstatierte der Verbraucherschutzexperte.

"Diese Erfahrungen machen wir leider auch in unserer täglichen Arbeit" bestätigt Patrik Simon. Er setzt sich mit dem gemeinnützigen Verein i.m.a - information.medien.agrar e.V. dafür ein, dass Lehrer und Schüler umfassend über die Produktion von Nahrungsmitteln, deren Verarbeitung und auch über gesunde Ernährung informiert werden. "Unsere Lehr- und Lernmaterialien finden großes Interesse bei den Lehrern. Aber für eine umfassende Verbraucherbildung gerade der Kinder und Jugendlichen braucht es eine strategische Herangehensweise. Und die muss in den Lehrplänen verankert sein. Bisher hängt alles vom Engagement einzelner Lehrkräfte ab."

Auch für Manfred Nüssel, den Präsidenten vom Deutschen Raiffeisenverband, sind Bildung und umfassende Informationen Voraussetzungen für mündiges Verbraucherverhalten. "Mündigkeit setzt selbstbestimmtes Handeln voraus. Selbstbestimmt handeln kann aber nur, wer Prozesse versteht und willens und in der Lage ist, Informationen ? aufzunehmen und zu verarbeiten."

"Hierbei befinden wir uns im Schulterschluss mit den Bäuerinnen und Bauern sowie weiteren Nahrungsmittelproduzenten", betont Patrik Simon. "Mit unseren Angeboten unterstützen wir die Lehrkräfte gezielt darin, im Unterricht wertfrei und umfassend über die Erzeugung von Lebensmitteln zu informieren. So können sich Schülerinnen und Schüler theoretisches Wissen aneignen, das ihnen bei ihren Entscheidungen als Konsumenten hilft. Und genau diese Wissensvermittlung sollte endlich in den Lehrplänen festgeschrieben werden."

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