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Gemüsevielfalt bewahren – im Garten und auf dem Teller! Beliebt

Gemüsevielfalt bewahren – im Garten und auf dem Teller!
Karotten sind nicht nur orange, die Rote Bete hat eine geringelte Schwester und Tomaten oder Bohnen gibt es in sämtlichen Farbnuancen von Gelb bis fast Schwarz. Der Baustein zeigt, wie viel Abwechslung ein Gemüsegarten bieten kann.
Ein reicher Schatz
Über Generationen haben GärtnerInnen und BäuerInnen Pflanzen gezüchtet und vermehrt, um sie an die Bedürfnisse von Mensch und Umwelt anzupassen. Dabei nutzen sie auch Pflanzen aus fernen Ländern. So entstand aus der Vielfalt an Arten eine noch größere Vielfalt an Sorten mit typischen Merkmalen wie Aussaat- und Reifezeit, Boden- oder Klimavorlieben, Resistenzen gegen Krankheiten, Ertrag, Farbe, Form und Größe sowie Inhaltsstoffe und Geschmack. Neben der Ernte erzeugten sie zudem ihr Saatgut für die nächste Saison. Die Sorten bedeuten ein Stück regionale Identität.
Zwischen Standards und Vielfalt

Heute kommt Gemüse eher aus dem Laden als aus dem eigenen Garten. Der Markt verlangt „genormte“ Sorten, die sich im großen Stil anbauen und ernten, gut verarbeiten oder lagern und transportieren lassen. So sollen z. B. Salate auf einem Feld alle zur gleichen Zeit reif sein, damit sie sich maschinell ernten lassen. Oder Bitterstoffe werden bei Gemüse wie Chicorée herausgezüchtet, weil viele VerbraucherInnen einen milden Geschmack bevorzugen. Die vereinheitlichten Anbauverfahren und Erzeugnisse sowie die Ansprüche der verarbeitenden Lebensmittelindustrie sind fast nur mit Hybrid-Saatgut (s. Kasten nächste Seite) umsetzbar. Traditionelle Sorten, die diese Bedingungen nicht erfüllen, verschwanden und mit ihnen die Vielfalt im Gewächshaus, Feld, Garten und Lebensmittelhandel.

Viele Gemüsesorten sind bedroht oder bereits ausgestorben. Die „Rote Liste“ enthält mittlerweile rund 2.600 gefährdete einheimische Arten und Sorten von Nutzpflanzen, davon mehr als 1.100 traditionelle Gemüsesorten. Engagierte Anbaubetriebe, Initiativen und Behörden fördern deren Erhalt und Nutzung. Neben dem Saatgut soll auch das spezielle Wissen zu den Pflanzen bewahrt werden.

Mehr Vielfalt für das Gartenjahr

Zum Glück wächst das Interesse an besonderen Gemüsen wieder. Handel, Sterneküche und FoodbloggerInnen nutzen diesen Trend und stärken nebenbei deren Erhalt. Zu seltenen oder gar regionalen Sorten wie dem Rübstiel/ Stielmus gibt es viel zu erzählen. Den bauten ursprünglich die Bergarbeiterfamilien im Ruhrgebiet in ihren Gärten an. Das Blattgrün der Pflanzen lieferte das erste frische und zudem sehr nährstoffreiche Gemüse nach dem Winter.

Auch die Saubohne/Dicke Bohne stammt aus dem Rheinland. Die genügsame Hülsenfrucht eröffnet mit der Aussaat ab Februar das Gartenjahr. Die Ernte der Bohnen mit ihren nussig schmeckenden Samenkernen erfolgt nach etwa drei Monaten. Ebenfalls ein früher Vertreter ist der Maikönig. Wie der Name verrät, ist der Kopfsalat mit zarten Blättern und frischem Geschmack schon im Mai erntereif. Seine Saat wird bereits ab Januar vorgezogen.

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Arbeitsblätter zum Unterrichtsbaustein: