Menschen, Zeiten, Räume 1. Gesellschaftslehre.
Das Schulbuch „Menschen, Zeiten, Räume 1. Gesellschaftslehre. Differenzierende Ausgabe. Nordrhein-Westfalen“ (2013) wird vom Cornelsen Verlag veröffentlicht und ist für den Gesellschaftslehreunterricht (Fächerverbund Erdkunde, Geschichte, Politik) bestimmt. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Schuljahrgänge in den Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen. Zusätzlich zu dem Lehrwerk können Handreichungen für den Unterricht mit einer CD-ROM erworben werden. Das Thema „Landwirtschaft“ wird im Rahmen der Kapitel „Arbeit und Versorgung in Agrarräumen“, „Leben in Stadt und Land“, „Leben und Herrschaft im Mittelalter“ und „Wasser ist Leben“ thematisiert und auf insgesamt 25 Seiten behandelt.
Aufbau des Schulbuchs
Das Schulbuch hat 320 Seiten und setzt sich aus einem kleinen Kartenteil (Karte „Nordrhein-Westfalen“, „Das Römische Weltreich 200 v. Chr. – 117 n. Chr.“, „Bundesländer Deutschlands“, „Deutschland“, „Europa um 1000“), einer Einführung („Ein neues Fach Gesellschaftslehre“, „Ein Rundgang durch das Buch“, „Methode: Arbeiten mit den Wahlseiten“, „Methode: Eine Arbeitsmappe führen“, „Methode: Ein Portfolio anlegen“), 14 Kapiteln sowie einem Anhang zusammen. Jedes Kapitel beginnt mit einer Auftaktseite, welche stets eine themenbezogene Fotographie sowie einen kurzen Informationstext beinhaltet.
Auf den „Orientierung“-Seiten erhalten die Schülerinnen und Schüler räumliche bzw. zeitliche Überblicke und erfahren, welche Kompetenzen in dem jeweiligen Kapitel erworben werden sollen. Des Weiteren gibt es „Methode“-Seiten („Wir fertigen eine Wegeskizze an“, „Mit Placemat arbeiten“, „Ergebnisse präsentieren“ etc.), „Aktiv“-Seiten (Ideen und Tipps für Projektthemen, Werkstatt-Arbeit etc.), und „Das-kann-ich!“-Seiten. Die „Das-kann-ich!“-Seiten geben den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, das Erlernte zu üben, zu wiederholen und anzuwenden.
Darüber hinaus gibt es sogenannte „Wahl“-Seiten. Diese Seiten sollen von den Schülerinnen und Schülern zunächst selbstständig und ohne Hilfe der Lehrkraft bearbeitet werden. Sie sind zur Differenzierung oben mit einem Würfel gekennzeichnet. Seiten mit einer Eins auf dem Würfel sind etwas leichter zu bearbeiten als Seiten mit einer Drei auf dem Würfel.
Aufgaben, die mit einem gelben Kästchen gekennzeichnet sind, stehen als Differenzierungsangebot zur Verfügung.
Zur besseren Übersicht sind Kapitel, die dem Politikunterricht zugeordnet sind, blau gekennzeichnet, die dem Erdkundeunterricht zugehören, grün, und die Kapitel für den Geschichtsunterricht in Orange.
Am Ende des Schulbuchs befindet sich ein Anhang, der ein Lexikon und ein Bildquellenverzeichnis beinhaltet.
Außerdem befindet sich in dem Buch ein Zugangscode für das Schulbuch als E-Book.
Lernziele und Kompetenzen im Rahmen der landwirtschaftsbezogenen Kapitel
Das Schulbuch ist für den Gesellschaftslehreunterricht der 5. und 6. Jahrgangsstufen der Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen konzipiert. Nachfolgend werden einige der angestrebten Kompetenzen beschrieben und anhand von Aufgabenstellungen erläutert.
Die Schülerinnen und Schüler…
... beschreiben die Bedeutung der Standortfaktoren Klima, Boden und Absatzmarkt für die Landwirtschaft. (3/27)
Beispiel: „Beschreibt die Verteilung von guten und weniger guten Böden in Nordrhein-Westfalen mithilfe der Karte und gebt räumliche Beispiele.“ (1/126)
Beispiel: „Findet heraus, in welchen Regionen Nordrhein-Westfalens nur wenig Landwirtschaft betrieben werden kann (Ungunsträume). Nehmt die Karte zu Hilfe und begründet eure Ergebnisse.“ (1/127)
... beschreiben des Wandels in der Landwirtschaft und erläutern der Grundprinzipien ökologischer bzw. nachhaltiger Produktionsweisen. (3/27)
Beispiel: „Beschreibt anhand der Bilder auf dieser Seite die Landwirtschaft, wie sie früher war.“ (1/128)
Beispiel: „Erläutert, wie früher die Ernte und die Bearbeitung des Getreides erfolgte“. (1/128)
Beispiel: „Erklärt, warum ein Landwirt zu Beginn des 20. Jahrhunderts nur etwa vier Menschen mit Lebensmitteln versorgen konnte.“ (1/128)
Beispiel: „Verdeutlicht die veränderte Leistungsfähigkeit in der Landwirtschaft mithilfe des Schaubildes.“ (1/129)
... erörtern Vor- und Nachteile von konventioneller und ökologischer Landwirtschaft. (3/28)
Beispiel: „Erklärt die Begriffe „naturnah“ und „artgerecht“ in eigenen Worten.“ (1/133)
Beispiel: „Begründet, warum viele Menschen Öko-Produkte nicht kaufen (können).“ (1/133)
Beispiel: „Führt mit einem Partner oder in der Gruppe eine Diskussion zu den Vor- und Nachteilen der ökologischen Landwirtschaft.“ (1/133)
Beispiel „Nennt die Vor- und Nachteile der intensiven Landwirtschaft.“ (1/131)
Thematisierung des Bereichs „Landwirtschaft“ im Rahmen des Schulbuchs
Das Thema „Landwirtschaft“ wird im Rahmen „Arbeit und Versorgung in Agrarräumen“, „Leben in Stadt und Land“, „Leben und Herrschaft im Mittelalter“ und „Wasser ist Leben“ behandelt.
Kapitel: „Arbeit und Versorgung in Agrarräumen“
Das Kapitel beginnt mit einer Auftaktseite, auf der unterschiedliche Fotographien abgebildet sind (Demonstration für faire Milchpreise, Getreideernte mit Mähdrescher, Schweine auf einer Weide). Auf der linken Seite befindet sich ein kurzer einführender Informationstext der folgende Frage beinhaltet: „Woher stammen Brot, Müsli, Schnitzel oder Kartoffeln, die wir selbstverständlich im Supermarkt kaufen?“.
Die folgende Doppelseite beschäftigt sich mit dem Themenschwerpunkt „Ein Bauernhof heute“. Im Rahmen eines Informationstextes erzählt ein Landwirt über seinen Betrieb (Milchvieh) und die dort anfallenden Aufgaben.
Im Anschluss daran geht es um die Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen („Orientierung“). Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten die Begriffe „Gunstraum“ und „Ungunstraum“ und erfahren, dass die Bodenqualität, das Klima und das Relief ausschlaggebend für den Ackerbau sind.
Die Doppelseite „Landwirtschaft früher und heute“ befasst sich mit dem Strukturwandel der Landwirtschaft sowie dem zunehmenden Technisierungsgrad.
Das Thema „Ackerbau“ wird auf einer Doppelseite behandelt. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten, wie Getreide und Feldfrüchte angebaut werden. In diesem Zusammenhang lernen sie auch die Begriffe „Intensive Landwirtschaft“ und „Fruchtwechsel“ kennen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Kapitels ist „Die Wege in der Landwirtschaft ändern sich“. Im Rahmen dieser Doppelseite werden die ökologische Landwirtschaft und die Vermarktung der ökologischen Erzeugnisse thematisiert.
Im Anschluss daran folgen zwei „Methode“-Seiten zu den Themen „Arbeit mit Balkendiagrammen“ und „Eine thematische Karte lesen“.
Bei den folgenden Seiten handelt es sich um „Wahl“-Seiten. Die Schülerinnen und Schüler können zwischen den Themen „Schweinezucht im Maststall“, „Sonderkulturen: Der Spargel“, „Erneuerbare Energien“ und „Landwirtschaftliche Maschinen“ wählen.
Das Kapitel endet mit einer „Erdkunde aktiv“- und einer „Das-kann-ich!“-Seite. Die Schülerinnen und Schüler bekommen Anregungen, was sie noch zum Thema „Landwirtschaft“ ausprobieren können (Anpflanzen von Getreide und Kräutern, Herstellen von Butter, Diskussion zur intensiven Tierhaltung) und erhalten die Möglichkeit, das Erlernte anzuwenden und zu vertiefen.
Kapitel: „Leben in Stadt und Land“
Das Kapitel beginnt mit einer Auftaktseite, auf der ein Luftbild der Stadt Hagen abgebildet ist. Des Weiteren gibt es einen kurzen Informationstext, der folgende Fragen beinhaltet: „Was suchen Menschen in Städten? Was bieten Städte?“.
Es folgt der Themenschwerpunkt „Treffpunkt Bahnhof“. Die Schülerinnen und Schüler nennen Gründe, warum Menschen nach Hagen kommen und erklären den Begriff „Zentrale Einrichtungen“.
Im Anschluss daran erarbeiten sie auf einer „Methode“-Seite die Methode „Einen Stadtplan lesen“.
Weitere Themeninhalte des Kapitels sind „Wo leben die Menschen in Nordrhein-Westfalen?“ („Orientierung“-Seite), „Viertel – die Teile von Städten“, „Aus alt wird neu“ (Wahlseite), „Versorgung und Entsorgung“ (Wahlseite), „Städte und ihr Umland“ (Wahlseite), „Pendler“ (Wahlseite) und „Wie haben sich Dörfer verändert?“.
Es folgt der Themenschwerpunkt „Dörfer ohne Bauern?“. Anhand der Familie Brinkmann erarbeiten die Schülerinnen und Schüler exemplarisch, wie und aus welchen Gründen sich ein landwirtschaftlicher Betrieb vom „Vollerwerb“-Status zum „Nebenerwerb“-Status verändern kann.
Weitere Themeninhalte sind „Jugendliche in kleinen Orten“, „Die Pro-und Kontra-Diskussion“ („Methode“-Seite), „Projektvorschläge“ („Erdkunde aktiv“-Seite; Vorschläge: „Die Stadt der der Zukunft“, „Generationen-Platz“).
Das Kapitel endet mit einer „Das-kann-ich!“-Seite. Hier erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, das Erlernte anzuwenden und zu vertiefen.
Kapitel: „Leben und Herrschen im Mittelalter“
Auf der Auftaktseite des Kapitels wird ein Bild des Aachener Doms gezeigt. Des Weiteren gibt es einen kurzen Informationstext über Karl den Großen.
Es folgen die Themeninhalte „Am Hof Karls des Großen“, „Tausend Jahre Mittelalter – eine lange Zeit“ („Orientierung“-Seite), „Wie Karl Kaiser wurde“, „Schwert und Kreuz über Sachsen“, „Textquellen vergleichen“ („Methode“-Seite) und „Das Lehnswesen“.
Im Anschluss daran erarbeiten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Themas „Die Bauern werden unfrei“ die Begriffe „Frondienst“ und „Zehnt“.
Weitere Schwerpunkte des Kapitels sind „Das Leben auf der Burg“, „Das Leben auf dem Land“, „Papst oder Kaiser – wer hat den Vorrang?“ „Herrschaft in Europa“, „Städte entstehen und wachsen“, „Frei – aber nicht gleich!“ (Wahlseite), „Handwerker und Zünfte“ (Wahlseite), „Patrizier und Kaufleute“ (Wahlseite) und „Wer regiert die Stadt?“.
Das Kapitel endet mit einer „Geschichte aktiv“-Seite und „Das-kann-ich!“-Seite. Die Schülerinnen und Schüler bekommen Vorschläge für Rollenspiele und Projekte (z.B. „Spuren in der eigenen Stadt suchen“, „Wandel in der Landwirtschaft“) und erhalten die Möglichkeit, das Erlernte anzuwenden und zu vertiefen.
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Kapitel: Wasser ist Leben“
Auf der Auftaktseite des Kapitels sind Kinder abgebildet, die ihre Hände unter einen laufenden Wasserhahn halten. Des Weiteren können die Schülerinnen und Schüler einem Informationstext die Bedeutung des Wassers in Äthiopien entnehmen.
Es folgen die Themeninhalte „Wasser für Äthiopien“, „Wasser ist Leben“ („Orientierung“-Seite), „Wasserkreislauf und Wasserversorgung“, „Wasser: Verbrauch – Entsorgung – Schutz“, „Überschwemmungen“, „Wir gestalten ein Lernplakat“ („Methode“-Seite), „Wir führen Experimente durch“ („Methode“-Seite), „Der Halterner Stausee“ („Wahl“-Seite), „Wassergewinnung in Singapur“ („Wahl“-Seite) und „Tourismus auf Mallorca“ („Wahl“-Seite).
Eine weitere „Wahl“-Seite befasst sich mit dem „Weizenanbau in den USA“. Die Schülerinnen und Schüler informieren sich anhand eines Sachtextes über den Weizenanbau in den USA sowie über den Weizenanbau und die Bewässerungswirtschaft.
Das Kapitel endet mit einer „Erdkunde aktiv“-Seite und „Das-kann-ich!“-Seite. Die Schülerinnen und Schüler bekommen Vorschläge für die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema „Wasser“ (z.B. Erkundung einer Talsperre, Umgang mit Wasser in der Geschichte erforschen, Modelle basteln, Wasserexperimente durchführen) und erhalten die Möglichkeit, das Erlernte anzuwenden und zu vertiefen.
Fazit
Das Thema „Landwirtschaft“ wird sehr umfang- und facettenreich bearbeitet und es wird den Schülerinnen und Schülern die Entwicklung der Landwirtschaft sowie deren Stellenwert anschaulich beschrieben. Auch die Darstellungen der Unterschiede und Gemeinsamkeiten der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft sind gelungen. Die Wahlseiten bedeuten jedoch auch, dass gegebenenfalls nur einige Bereiche der Landwirtschaft tatsächlich behandelt werden.
Die Aufgabenstellungen fordern die Schülerinnen und Schüler dazu auf, eigene Erkenntnisse auf Basis der Materialien zu gewinnen und sich unvoreingenommen eine Meinung zu bilden. Das Anschauungsmaterial ist altersgemäß, aussagekräftig und aktuell. Die Bildauswahl zur Landwirtschaft zeigt eine moderne, vielseitige Landwirtschaft. Durch die Methoden- und Materialvielfalt wird den Schülerinnen und Schülern das entdeckende Lernen ermöglicht. Wünschenswert wären jedoch mehr Anregungen zum Besuch außerschulischer Lernorte (z.B. landwirtschaftlicher Betrieb).
Die „Das-kann-ich!“-Seiten am Ende eines jeden Kapitels geben den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, dass Erlernte selbstständig zu überprüfen, zu üben, zu wiederholen und zu festigen.
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