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Nachhaltigkeit - was gehört dazu? Beliebt

Nachhaltigkeit - was gehört dazu?

Alle Welt spricht von Nachhaltigkeit, v. a. im Zusammenhang mit Klima- und Umweltschutz. Der Beitrag erläutert die Bedeutung und den Ursprung des komplexen Begriffs und schaut, wie Nachhaltigkeit in Zeiten von Fridays for Future und Konsumlust im Kleinen und Großen gelebt werden kann.

Was bedeutet Nachhaltigkeit

Was bedeutet Nachhaltigkeit? Der Begriff umfasst ein Konzept mit vielen Aspekten, entsprechend ergeben sich viele Ansatzpunkte für nachhaltiges Handeln. Der von der Bundesregierung berufene „Rat für Nachhaltige Entwicklung“ fasst die Grundideen des Konzeptes folgenderweise zusammen: „Nachhaltige Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen. Zukunftsfähig wirtschaften bedeutet demnach, den Kindern und Enkelkindern ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge zu hinterlassen. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben.“

Die Wurzeln der Nachhaltigkeit liegen in der Forstwirtschaft bzw. im Bergbau des 18. Jahrhunderts. Um dauerhaft ausreichende Mengen an Holz für den Bau von Silberminen zur Verfügung zu haben, formulierte Hans Carl von Carlowitz als Erster mehrere Grundsätze. Sie sollten gewährleisten, dass nicht mehr Bäume geschlagen werden, als wieder nachwachsen können. So blieben Wälder erhalten.

Mit der Zeit wurde die Idee der Nachhaltigkeit auf weitere Branchen und Lebensbereiche übertragen. In den letzten Jahren diskutiert die Gesellschaft zunehmend, inwiefern unser tägliches Leben und Handeln nachhaltiger werden kann und muss (vgl. S. 29). Der Lebensstil soll „enkeltauglich“ sein.

Dimensionen im Alltag

Solche Ideen betreffen alle Lebensbereiche: Wohnen, Essen, Kleidung, Arbeiten, Hobbys und Mobilität. Denn jede unserer Handlungen und Entscheidungen wirkt sich anders aus: wirtschaftlich, ökologisch und sozial, individuell und lokal bis global.

In den Medien und in der Werbung verkaufen sich Nachhaltigkeitsthemen sehr gut. Viele Aktive in sozialen Netzwerken stellen dar, wie jede/r kleine und große Beiträge leisten kann. Dabei geht es oft um Ernährung und Umweltschutz, andere Lebensbereiche mit mehr Potenzial (Konsum, Mobilität) kommen weniger zur Sprache. Auch ökonomische Ansätze (z. B. Gemeinwohlökonomie) und soziale Aspekte, z. B. Fair Trade, internationaler Kinder-, Arbeitsund Gesundheitsschutz, sind kaum Thema.

Die Umsetzung im Alltag scheitert oft an mehreren Hürden. Dazu zählen z. B. vermeintlich höherer Zeit- und Kostenaufwand, Gewohnheiten, Handlungsunsicherheit und Scheu vor Veränderungen oder Verzicht. In der Realität bringt nachhaltiges Handeln ein gutes Gefühl und macht oft sogar Spaß. Bedachter Konsum spart zudem bares Geld. Natürlich gibt es auch Personen und Betriebe, die ihr Verhalten kaum ändern können, z. B. PendlerInnen in ländlichen Räumen oder Krankenhäuser in Bezug auf Hygienemaßnahmen.

Sparen mit Kreisläufen

In Zeiten von Fridays for future wird v. a. die ökologische Tragweite diskutiert. Zu den globalen Umweltaspekten zählen die Urwälder, das Klima, die Artenvielfalt, Gewässer und Böden, wobei sie auch wirtschaftliche und soziale Relevanz haben. Die Verluste an Flächen bedrohen langfristig u. a. die Welternährung. Daher fordern viele ExpertInnen, vorhandene Flächen effizienter für Landwirtschaft, Siedlungen, Energie und Rohstoffe und Naturschutz zu nutzen. Effizienz in dem Sinne bedeutet, so für den täglichen Bedarf zu wirtschaften, dass möglichst wenige (endliche) Ressourcen verbraucht werden und geringe (negative) Auswirkungen jedweder Art entstehen. Dazu gehört auch, den täglichen Bedarf zu verringern. Als besonders nachhaltig gilt die Kreislaufwirtschaft, die fast komplett ohne Nachschub an Rohstoffen auskommt. Vorbild hierfür ist die Natur, z. B. der Stoffkreislauf im Wald.

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