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Von Henne und Ei Beliebt

Von Henne und Ei

Ob beim Frühstück, im Kuchen oder in Nudeln – Eier kommen oft auf den Tisch. Dieses Grundnahrungsmittel verdanken wir einem alten Nutztier: dem Huhn. Der Baustein erklärt die Tierart und wie so ein Ei entsteht.

Auf Boden und Stange: die Hühnerhaltung

Seit vielen Tausend Jahren hält der Mensch Hühner als Nutztiere. Das zeigen u. a. Funde in Asien, die schon 7.000 Jahre alt sind. Sie liefern Eier und Fleisch. Eier legen nur die weiblichen Hühner, Hennen genannt. In Deutschland leben mehr als 50 Millionen Legehennen. Bei ihrer Haltung gibt es große Unterschiede. Bodenhaltung bedeutet, dass sich die Tiere in einem geschlossenen Stall frei bewegen können. Es gibt Laufflächen, Nester zum Eierlegen und Sitzstangen zum Schlafen. In Freiland- und Biohaltung dürfen die Hennen zusätzlich nach draußen. Bio-Hühner haben zudem etwas mehr Platz und bekommen Bio-Futter. Zudem gibt es noch die Kleingruppenhaltung in Volieren (9,5 %). Aus Tierwohlgründen wird diese 2025 in Deutschland abgeschafft, wie schon 2010 die Käfighaltung. Ein Trend ist die Haltung in mobilen Ställen auf Anhängern, die auf andere Flächen umziehen, wenn rund um den Stall alles Grün weggescharrt ist.

Typisch Huhn

Es gibt mehr als 180 Rassen der Tierart Haushuhn, wobei die Mehrzahl der Tiere zu wenigen Rassen bzw. Zuchtlinien gehört. Manche legen viele Eier, andere sind eher für die Mast geeignet. Sogenannte Zweinutzungsrassen legen bisher weniger Eier und setzen weniger Fleisch an als die jeweilige Einnutzungsrasse. Alle Hühner haben Federn von weiß bis braun und schwarz, kurze Flügel und Füße mit vier Zehen. Richtig fliegen können sie nicht. Am Kopf befinden sich der Schnabel, der rote Kamm und Kehllappen und sogenannte Ohrscheiben. Hühner bewegen sich mit ihrem typischen Gang, bei dem sie den Kopf weit nach vorne recken und den Körper nachziehen. Statt im Wasser baden sie im Staub und pflegen so ihr Gefieder. Zum Schlafen setzen sich die Tiere gerne auf Stangen wie Vögel auf Äste. Sie fallen nicht, weil sich ihre Zehen automatisch um die Stange krümmen.

Von Natur aus scharren die Allesfresser im Boden und picken nach Würmern und Insekten. Hühnerfutter enthält viel Energie und Eiweiß, z. B. aus Getreide, Mais und Soja, und Nährstoffe wie Calcium. Die Farbe des Dotters hängt vom Futter und seinem Gehalt an Carotinoiden ab – wie bei einer Möhre oder Paprika. In fünf Monaten wächst ein Küken zur Legehenne heran. Diese legen etwa sechs Eier pro Woche. Nach 12 bis 18 Monaten legen die Hühner seltener, werden geschlachtet und als Suppenhuhn verkauft. Stetig werden neue Hennen als Nachwuchs aus Eiern aufgezogen.

So entsteht ein Ei

Zu den beteiligten Organen gehört der Eierstock, ein rund 60 Zentimeter langer Eileiter und die Kloake, durch die das Ei gelegt wird. Im Eierstock reifen stetig Dotterkugeln.

Zwei Wochen dauert es, bis eine so groß ist, dass sie sich löst und in die weite Öffnung am Anfang des Eileiters fällt. Der Dotter beginnt durch den Eileiter zu wandern. Zuerst bekommt er eine Haut, dann folgt das Eiweiß. Es stammt aus Drüsen und wird Schicht für Schicht um das Eigelb herum gebildet: zuerst eine festere Schicht, dann eine weniger feste. Im Eiweiß wachsen die Hagelschnüre und halten den Dotter in der Mitte. Danach entstehen die Schalenhäute. Zuletzt kommt der aufwendigste Teil: die Schale. Es dauert etwa 20 Stunden, bis sie fertig ist.

Während der Wanderung durch den Eileiter dreht sich das Ei ständig um sich selbst. So wächst es gleichmäßig und bekommt seine typische Form. Nach rund 24 Stunden wird das Ei mit dem stumpfen Ende gen Kloake gedreht und ins Nest gelegt, also mit der Luftblase voran. Aus der Keimscheibe im Dotter kann nur ein Küken entstehen, wenn die Henne bzw. der Dotter vor der Eiklarbildung von einem Hahn befruchtet und danach ausgebrütet wird. Unsere Speiseeier sind in der Regel unbefruchtet und nicht bebrütet ...

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