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Agroforstwirtschaft

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Begriff Definition
Agroforstwirtschaft

Agroforstwirtschaft ist eine Form der Landnutzung, bei der mehrjährige Holzpflanzen (Bäume, Sträucher, Palmen, Bambus, etc.) mit Ackerkulturen und/oder Tierhaltung so auf einer Fläche kombiniert werden, dass zwischen den verschiedenen Komponenten ökologische und ökonomische Vorteilswirkungen entstehen. Diese Elemente können entweder in räumlicher Anordnung oder in zeitlicher Abfolge kombiniert werden.

Die folgende Definition wurde in dem EU-Agroforst-Forschungsprojekt SAFE entwickelt, um eine einheitliche rechtliche Regelung in Europa zu unterstützen. Damit werden alle – historische und moderne Agroforstsysteme in Europa mit einer Definition erfasst:

  • Bäume und Sträucher gemischt mit landwirtschaftlicher Nutzung, verteilt oder in Reihen

  • produktive landwirtschaftliche Komponente auf min. 50% der Fläche

  • Baumdichte mit 30 bis 200 Stämme / ha (bei Stämmen mit BHD > 15 cm)

  • Baumkomponente zur Produktion von Holz, Früchten, Honig, als Wind- und Wetterschutz oder aus landschaftlichen Gründen

Die Baumdichte in Kombination mit dem Brusthöhendurchmesser (in 1,30 m Höhe) dient als Abgrenzung zu reinen Niederstamm-Obstplantagen und zum Wald. Gleichzeitig ermöglicht sie eine höhere Pflanzdichte zu Beginn, wenn vor Erreichen des Zieldurchmessers der Baumbestand ausgedünnt wird. Bei der Nutzung der Gehölze für den Biomasseanbau oder Energieholzgewinnung im mittleren Umtrieb (12 bis 20 Jahre) kann der Zieldurchmesser unterschritten bleiben und ermöglicht eine sinnvolle höhere Pflanzdichte.

z.B. 150 Pappeln/ha oder 25 Wildkirschen/ha mit Getreide. Das Getreide wird wie gewöhnlich jährlich geerntet, die Bäume werden meist nach 30 bis 60 Jahren, je nach Nutzung gefällt.

Synonyme: Agroforstsysteme