Begriff | Definition |
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Sensorfütterung |
Bei der Sensorfütterung (Abruf-Fütterung) steht den Tieren ein Futterautomat zur Verfügung. Die Tiere tragen ein elektronisches Erkennungsgerät einen Transponder. Über einen zentralen Rechner der die Tiere anhand des Transponders erkennt wird ihnen täglich eine bestimmte Menge Kraftfutter (vor allem Eiweißfutter und Mineralfutter) zugeteilt. Die Ration kann von den Tieren in beliebig vielen Portionen über den ganzen Tag verteilt abgerufen werden. Jede verzehrte Teilmenge wird durch den Rechner registriert. Mehr als die vorgesehene Tagesration gibt der Computer nicht frei.
Synonyme -
Sensorfütterung |
Senf |
Der sog. Weiße Senf (Sinapis alba) wird in ganz Europa als Öl- Gewürz- und besonders als Futterpflanze sowie zur Gründüngung angebaut. Aus den Samen kann auch das Würzmittel Senf/Mostrich hergestellt werden. Senf ist eine wichtige Zwischenfrucht zur Untersaat und Stoppelsaat da sie noch spät ausgesät werden kann Trockenheit verträgt und anspruchslos ist.
Synonyme -
Senf |
Selektiver Pflanzenschutz |
Um Nebenwirkungen in der Umwelt möglichst gering zu halten bemüht sich die Industrie bei der Entwicklung neuer Pflanzenschutzmittel darum die Wirkung möglichst auf einen oder wenige Schädlinge zu begrenzen. Nachteil dabei ist dass eine mehrfache Behandlung gegen verschiedene Schadorganismen notwendig werden kann. Eine besonders hohe Selektivität (= enges Wirkungsspektrum) aber zum Teil auch geringere Wirkungssicherheit haben meist die biologischen Verfahren (Biologische Schädlingsbekämpfung).
Synonyme -
Selektiver Pflanzenschutz |
Selbstverträglichkeit |
Empfindlichkeit der einzelnen Kulturpflanzenarten gegenüber Fruchtfolgekrankheiten die auftreten können wenn im Folgejahr die gleichen Arten angebaut werden. Weitgehend selbstverträglich sind Roggen Gerste Mais und Kartoffeln. Geringere Selbstverträglichkeit weisen Weizen und Zuckerrüben auf. Körnerleguminosen und Futterleguminose sind nicht selbstverträglich.
Synonyme -
Selbstverträglichkeit |
Selbstversorgungsgrad |
Maß mit dem angegeben wird wie viel Prozent der benötigten Agrarerzeugnisse im eigenen Land hergestellt werden.
Synonyme -
SelbstversorgungsgradDer Selbstversorgunggrad schwankt in jedem Jahr weil z.B. Wetter wirtschaftliche Lage oder besondere Ereignisse auf ihn einwirken. Bei einer Unterversorgung (unter 100 %) sind Importe notwendig. Der Selbstversorgungsgrad betrug bei
Um von Schwankungen auf dem Weltmarkt unabhängig zu sein und die Versorgung zu angemessenen Preisen zu sichern wird in der Europäischen Union (EU) - verbunden mit den AKP-Staaten - versucht einen hohen Selbstversorgungsgrad zu erreichen. Siehe auch Überblick. |
Scrapie |
Traberkrankheit spongiforme Enzephalopathie der Schafe. Die Bezeichnungen kommen einmal aus dem englischen „to scrape' = „kratzen scheuern“ und zum anderen aus dem Gang der befallenen Tiere (s.u.). Sie ist verwandt mit BSE.
Synonyme -
ScrapieScrapie ist seit etwa 250 Jahren bekannt und kommt in weiten Teilen der Welt sporadisch oder endemisch vor. Verursacht wird die Krankheit durch pathogene Prion-Proteine die im Gehirn der Tiere nicht mehr abgebaut werden und sich dort als Plaques ablagern. Dadurch kommt es zum fortschreitenden Zerfall von Gehirnzellen. Die Degenerationsprozesse im Gehirn verursachen zunehmende Ausfallerscheinungen. Nach vorherrschender Meinung wird der Scrapie-Erreger vorwiegend perinatal über die Nachgeburt übertragen. Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich 3-4 Jahre. Betroffene Tiere leiden unter erhöhter Schreckhaftigkeit Stelzgang ('Traben') Muskelzittern Abmagerung und Juckreiz weshalb sie im Extremfall ihr Wollvlies ganz oder teilweise herunterkratzen. |
Schweinezyklus |
Schwankungen zwischen größeren Schweinebeständen bei niedrigen Preisen und geringen Schweinebeständen bei relativ hohen Erzeugerpreisen.
Synonyme -
SchweinezyklusDas Grundmodell: Auf hohe Schlachtschweinepreise reagieren Landwirte mit einer Ausweitung der Schweinemast. Hierzu fragen sie mehr Ferkel nach deren Preise steigen. Darauf reagieren die Ferkelerzeugerbetriebe mit erhöhtem Angebot. Zeitliche Verzögerungen treten durch Zeiten bis zur Deckung der Sauen Tragzeit Ferkel- Läufer- und Mastzeit ein. Nach etwa einem Jahr steigt das Angebot an schlachtreifen Schweinen so dass deren Preise sinken. Das hat zur Folge dass die Erzeugung gedrosselt wird. Das Angebot an Schlachtschweinen sinkt und der Preis steigt wieder an – der Schweinezyklus beginnt aufs Neue. Die Preisschwankungen bei Schweinen hängen heute meist stärker von Einfuhren und plötzlich auftretenden Seuchen (Schweinepest) ab. |
Schweineschwanz | Der Schwanz des Schweines wird üblicherweise Ringelschwanz genannt. |
Schweinepest | Bei dem Begriff Schweinepest unterscheidet man allgemein zwischen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und der Klassischen Schweinepest (KSP) Beide sind anzeigepflichtige, durch einen Virus verursachte, Tierseuchen, von der Haus- und Wildschweine betroffen sein können. |
Schweinemast | Schweinemast bezeichnet die Haltung von Schweinen bis zu einer gewissen Schlachtreife. Das Haupterzeugnis ist Schweinefleisch. Meist kommen die jungen Schweine, die sogenannten Läufer, mit drei Monaten und einem Gewicht von etwa 30 Kilogramm von einem Ferkelerzeugerbetrieb zu einem Schweinemastbetrieb. Die Mast dauert in der Regel 18 Wochen bis die Tiere mit einem Gewicht von 100 bis 125 Kilogramm verkauft werden. Zentrale Kennziffer der Mast ist die Tageszunahme. Es gibt auch geschlossene Betriebe, in denen Ferkelaufzucht und Mast bis zur Schlachtreife stattfinden. |
Schweinemagen |
Schweine haben einen einhöhligen Magen und ein Verdauungssystem das dem des Menschen sehr ähnlich ist.
Synonyme -
Schweinemagen |
Schwein |
Nutztier zur Fleischerzeugung. Als Nebenprodukt wird die Haut zu Leder verarbeitet.
Synonyme -
SchweinSchweine sind schnell wachsende Allesfresser. Domestizierte Wildschweine wurden im Laufe der Jahrhunderte zu den heute üblichen Hausschweinen gezüchtet. Das frühere Landschwein dessen Mastendgewicht sich auf 150 kg und mehr belief ist von fettärmeren und schnellwüchsigeren Schweinen abgelöst worden. Diese „modernen“ Schweine haben vier Rippen mehr und liefern daher mehr Koteletts. Bei der Schweinehaltung werden unterschieden: Basiszuchtbetriebe Zuchtbetriebe oder Ferkelerzeugerbetriebe Ferkelaufzuchtbetriebe Mastbetriebe geschlossene Betriebe die Ferel züchten und bis zum Ende der Mast halten. Die Schweine wiegen zu Beginn der Mast - auch Vormast genannt - etwa 40 -50 kg. Sie werden in der Zeit zwischen Ferkel und Mastschwein Läufer genannt Die Mastzeit beträgt insgesamt ca. 5 Monate. so dass auf einem Platz pro Jahr mehr als 2 Schweine gemästet werden können. Ziel der Mast ist es dass die Tiere möglichst viel Fleisch bilden. Mit einem Lebendgewicht von 100 bis 120 kg werden die Schweine verkauft/geschlachtet. Die Mast erfolgt mit Getreide Hackfrüchten Mais oder Maissilage als Grundfutter sowie Eiweiß- und Mineralfutter. Die Menge und Mischung wird dem jeweiligen Entwicklungsstand der Tiere angepasst. 2014 gab es in Deutschland 28 1 Millionen Schweine. Der Schweinefleischkonsum lag 2014 in Deutschland bei 38 3 Kilogramm pro Kopf bei einem Selbstversorgungsgrad von 118 % (2013). Schweine-Rassen Die in Mitteleuropa gehaltenen Schweinerassen sind überwiegend weiß. In Deutschland bedeutende Rassen sind Deutsche Landrasse Deutsches Edelschwein und Pietrain. Regionale Bedeutung haben Schwäbisch-Hällische Schweine Angler Sattelschweine und Deutsche Sattelschweine. Die meisten Schweine in Deutschland - in Vermehrung und Mast - sind Kreuzungen aus den angeführten und wenigen weiteren Rassen. Biologie Das Hausschwein gehört zu der Ordnung der Paarhufer und zur Familie der echten Schweine. Im Gegensatz zu den Wiederkäuern besitzen Schweine einen einhöhligen Magen. Sauen werden mit sechs Monaten geschlechtsreif und bringen in zwei Würfen pro Jahr je bis 14 Ferkel zur Welt. Am Gesäuge sind 14 Zitzen. Die Tragezeit beträgt drei Monate drei Wochen und drei Tage. Die Ferkel bleiben 21 bis 35 Tage zum Säugen bei der Sau. Danach sind sie Läufer die anschließeend etwa 5 Monate gemästet werden. Nach insgesamt etwa zehn Monaten bzw. einem Gewicht von 100 bis 120 Kilogramm sind die Tiere schlachtreif. Die natürliche Lebenszeit eines Schweines beträgt bis zu 20 Jahren. Dabei kann ein Gewicht bis 300 kg erreicht werden. Haltung Vorherrschend ist in Deutschland die Stallhaltung. Freilandhaltung auch Robusthaltung genannt ist selten vor allem weil der Kot der Tiere das Grundwasser verunreinigt. Tragende und säugende Sauen abgesetzte Ferkel Läufer Jungsauen Mastschweine und Eber werden getrennt voneinander gehalten. Um Rangkämpfe zu vermeiden wird die Gruppenzusammensetzung möglicht wenig geändert. Die Mastställe sind in Buchten eingeteilt. Die Gruppengrößen liegen zwischen zehn und 45 Tieren. In der Schweinemast gibt es überwiegend strohlose Ställe mit Spaltenböden. Gibt es kein Stroh muss den Tieren die Möglichkeit gegeben werden „spielen“ zu können (beispielsweise mit Raufutter Strohballen oder einer Kette). Nicht nur Schweine haben sehr hohe Anforderungen an das Stallklima sondern insbesondere Ferkel. Aufzuchtställe haben beheizte Ruhekisten und sind meist klimatisiert. In der Freilandhaltung finden die Tiere Unterschlupf in Schweinehütten. Die Fütterung erfolgt jeweils mit speziell auf Sauen Ferkel Läufer und Mastschweine abgestimmten Futtermitteln. Grundsätzlich setzt sich das Futter aus Grundfutter wie Getreide oder Hackfrüchten Eiweiß- und Mineralfutter zusammen. In der Schweinemast gibt es unterschiedliche Mastmethoden so z.B. die Getreidemast oder die Mast mit Maissilage. Auch wird zwischen Trocken- und Flüssigmast - je nach Konsistenz des Futters - unterschieden. Mastschweine erhalten entweder drei- bis viermal täglich Futter oder können nach ihren eigenen Bedürfnissen (ad-libitum) fressen. Auch Ferkel erhalten ad-libitum besonders energie- und eiweißreiches Futter. Zur Haltung vgl. auch Massentierhaltung. Begriffe Schwein: Oberbegriff für alle männlichen und weiblichen Tiere Eber: männliches Schwein über 18 Monate alt. Börge: kastriertes männliches Schwein Sau: weibliches Schwein nach dem ersten Wurf Jungsau: weibliches Schwein von der Geschlechtsreife (sechs Monate) bis zum ersten Wurf Jungeber: männliches Schwein von der Geschlechtsreife (sechs Monate) bis zum Alter von 18 Monaten Ferkel: Schwein mit einem Gewicht bis 25 Kilogramm Läufer: Schwein - vor der Hauptmast - zwischen 25 und 50 kg Informationsmaterial |
Schwefel |
Ein in der Natur in vielfältigen Formen vorkommendes nichtmetallisches Element (chemisches Zeichen: S). In der chemischen Industrie werden Schwefelverbindungen der unterschiedlichsten Art in zum Teil großen Mengen verwendet (etwa in Form von Schwefelsäure). Schwefel ist auch ein wichtiger Nährstoff für Tiere und Pflanzen und besonders zur Bildung von Eiweißverbindungen notwendig.
Synonyme -
SchwefelHufe. Klauen Haare und Federn sind sehr schwefelreich. Schwefel muss deshalb im Futter in einer Form vorhanden sein die das Tier aufnehmen kann. Schwefelmangel bei Tieren wird oft nicht erkannt. Bis in die letzten Jahr haben Schwefelemissionen von Rauchgasen zu dem sogenannten sauren Regen geführt. Das führte 'zwangsweise' zu einer ausreichenden Schwefeldüngung unserer Kulturpflanzen. Nachdem die Emissionen um bis zu 90 % verringert werden konnten muss nun die Schwefelversorgung kontrolliert werden um den Bedarf der Pflanzen gegebenenfalls durch schwefelhaltige Düngemittel zu decken (siehe auch Pflanzennährstoffe). |
Schwarzbrache |
Durch Pflügen Herbizide oder andere Maßnahmen vegetationsfrei gehaltene Brache. Sie wird z.B. dazu eingesetzt eine Fläche unkrautfrei zu bekommen. Eine schwarzbrache Fläche ist anfällig für Wind- und Wassererosion. Siehe auch Brache.
Synonyme -
Schwarzbrache |
Schwad |
Als Schwad bezeichnet man das auf Reihen zusammengerechte (= geschwadete) Mähgut bei der Ernte.
Synonyme -
SchwadBei Grünland/Wiesen wird das Heu oder das für die Silage-Erzeugung gemähte Gras vor der Bergung (z.B. mit Ballenpresse Feldhäcksler oder Ladewagen) mit einem Schwader „auf Schwad gelegt' sprich in lange Streifen zusammengerecht. Danach kann es arbeitssparender geborgen werden. Entsprechendes gilt für Stroh das nach der Getreideernte zurückbleibt. |
Schulgärten |
Ein Schulgarten ist eine pädagogische Einrichtung. Durch ihn sollen Schülerinnen und Schülern durch Gartenarbeit und Beobachtungen biologische Erfahrungen machen. Er dient auch dazu Landwirtschaft kennen zu lernen.
Synonyme -
SchulgärtenSchulgärten sind eine alte Einrichtung. So waren früher auch Klostergärten oft eine Lehranstalt. In der Weimarer Zeit spielten sie in der Reformpädagogik eine Rolle. Heute wächst das Interesse an Schulgärten wieder. |
Schrot |
Bezeichnung für zerkleinerte Getreidekörner und das bei der Verarbeitung von Ölfrüchten gewonnene Eiweißfutter.
Synonyme -
SchrotAus Ölfrüchten werden in Ölmühlen Öl und Schrote oder Ölkuchen gewonnen. Ölschrote werden wegen ihres Eiweißgehaltes verfüttert. Weltweit hat Soja bei den Ölschroten die größte Bedeutung gefolgt von Baumwolle Raps und Sonnenblumen. Die Leistungssteigerung bei Nutztieren ist auch auf die Verfütterung der Ölschrote als Eiweißfutter zurückzuführen. |
Schossen |
Das eigentliche Längenwachstum (Streckung) der Halme der Getreidepflanze nach dem Bestocken wird als 'Schossen' bezeichnet. Es findet in der Regel nach der Winterruhe statt. Siehe auch Getreide.
Synonyme -
Schossen |
Schleuderstreuer |
Gerät mit dem gekörnter (= granulatförmige) Mineraldünger auf dem Acker oder dem Grünland ausgebracht wird. Der Dünger rieselt beim Schleuderstreuer aus einem Vorratsbehälter auf ein oder zwei schnell-drehende Metallscheiben auf deren Oberseite halbrunde Leitbleche angebracht sind. Durch die rotierende Bewegung dieser Scheiben rutscht der Dünger entlang der Leitbleche nach außen und wird gleichmäßig über die Arbeitsbreite des Gerätes verteilt (geschleudert).
Synonyme -
Schleuderstreuer |
Schleppschlauch-Verfahren |
Eine umweltschonende Form der Gülleausbringung. Am Güllefass befindet sich ein einklappbares Gestänge an dem in Abständen von ca. 15-20 cm Schläuche befestigt sind. Durch diese Schläuche wird die Gülle die auf dem Feld ausgebracht werden soll direkt auf den Boden geleitet. Durch diese 'bodennahe' Ausbringung vermindern sich die Stickstoff-Verluste in Form von NH3- (Ammoniak-) Emissionen. So werden Geruchsbelästigungen vermieden und gelangen weniger Klimagase (hier Ammoniak aus der Gülle) in die Atmosphäre. Von den in der Gülle enthaltenen Pflanzennährstoffe gehen weniger verloren sondern stehen den Kulturpflanzen zur Verfügung. Siehe auch Wirtschaftsdünger.
Synonyme -
Schleppschlauch-Verfahren |