Begriff | Definition |
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Geschlechtsreife |
Die Geschlechtsreife ist ein Teil der Ontogenese (individuelle Entwicklungsgeschichte) eines Einzelwesens. Es ist die Phase ab der die Fortpflanzung möglich ist.
Synonyme -
GeschlechtsreifeEin Huhn wird zwischen dem 5. bis 7. Lebensmonat geschlechtsreif. Rinder sind etwa ab dem 10. bis 12. Lebensmonat geschlechtsreif frühreife Rassen etwas eher. Eine Sau ist mit 5-6 Monaten geschlechtsreif und wird nach 7-8 Monaten das erste Mal gedeckt. Ein Eber ist mit ca. 5 Monaten geschlechtsreif; zum ersten 'Einsatz' kommt er nach 6-7 Monaten. |
Gesetz vom abnehmenden Ertragszuwachs |
Regelhaftigkeit zwischen Pflanzenertrag und Zufuhr von Pflanzennährstoffen.
Synonyme -
Gesetz vom abnehmenden ErtragszuwachsDer Pflanzenertrag steigt mit der Zufuhr von Nährstoffen. Von einem bestimmten Punkt an werden die Zuwachsraten jedoch trotz erhöhter Nährstoffzufuhr immer kleiner. Schließlich stagniert der Zuwachs oder fällt gar ab. Die früher in der Landwirtschaft verbreitete Auffassung „Viel hilft viel“ ist auch in diesem Zusammenhang falsch. Ein Optimum ist erreicht wenn die Kosten für Pflanzennährstoffe und der zu erwartende Gelderlös aus der Ernte im günstigsten Verhältnis stehen. |
Gesetz vom Minimum |
Zusammenhang zwischen den verschiedenen Pflanzennährstoffen und dem Ertrag.
Synonyme -
Gesetz vom Minimum1855 wurde dieses Gesetz von dem deutschen Chemiker und Agrarwissenschaftler Justus von Liebig entdeckt. Der Pflanzennährstoff der im Verhältnis zum Bedarf in geringster Menge zur Verfügung steht entscheidet über die Höhe des Ertrages. Der Ertrag steigt nicht wenn andere Pflanzennährstoffe in größerer Menge zur Verfügung stehen. So kann zu wenig Phosphat nicht durch erhöhte Gaben z.B. von Stickstoff ausgeglichen werden (Düngung). |
Gesetzliche Regelungen |
Landwirtschaft stellt immer einen Eingriff in den Naturhaushalt dar besonders durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln. Deshalb muss Vorsorge getroffen werden um Schäden an den natürlichen Ressourcen zu verhindern. Gerade im Pflanzenschutzbereich besteht ein dichtes Geflecht an Regelungen und Prüfvorschriften um Gefahren und Risiken frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Für die Landwirtschaft sind dies (in Auswahl): Pflanzenschutzgesetz und -anwendungsverordnung Höchstmengenverordnung Naturschutzgesetz Tierschutzgesetz Trinkwasserverordnung Chemikaliengesetz Gefahrstoffverordnung Immissionsschutzgesetz Umwelthaftungsgesetz Gentechnikgesetz Düngemittelanwendungsverordnung sowie Regelungen zur Landwirtschaft auf europäischer Ebene.
Synonyme -
Gesetzliche Regelungen |
Gesundungsfrucht |
Kulturen bzw. Pflanzenbestände die z.B. durch eine eigene Resistenz die Ausbreitung von Schadorganismen innerhalb einer Fruchtfolge eindämmen oder verhindern. Hafer ist ebenso wie verschiedene Kleesorten und Raps eine Gesundungsfrucht in getreidereichen Fruchtfolgen.
Synonyme -
Gesundungsfrucht |
Getreide |
Kulturpflanzen aus der Familie der Gräser die fast überall in der Welt wegen ihrer stärkemehlhaltigen Samen für die menschliche wie tierische Ernährung angebaut werden.
Synonyme -
Getreide |
Getreideeinheit (GE) |
Einheit zur Berechnung der Produktion eines landwirtschaftlichen Betriebes oder der Landwirtschaft in einem Gebiet.
Synonyme -
GEDie Benutzung der GE ermöglicht die Zusammenfassung einzelner Erzeugnisse zu einem Gesamtwert. Dabei werden die tierischen Erzeugnisse nicht nach ihrem eigenen Energiegehalt sondern nach dem Energiegehalt des Futters bewertet das durchschnittlich zur Erzeugung erforderlich ist. Futtergerste gilt bei der Berechnung als Basiseinheit: 1 dt Futtergerste = 1 00 dt GE. Alle anderen pflanzlichen oder tierischen Erzeugnisse werden nach einem festgelegten Schlüssel in GE umgerechnet. So sind
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Getreidekorn |
Frucht des Getreides besteht im wesentlichen aus dem Nährgewebe (Mehlkörper) dem Keimling und verschiedenen Schalen. Die Körner von Gerste und Hafer sind i.d.R. bespelzt (die Spelze ist ein Teil der Getreideblüte und fungiert als Hülle).
Synonyme -
Getreidekorn |
Gewässerschutz |
Reinhaltung von Grundwasser und oberirdischen Gewässern.
Synonyme -
GewässerschutzSeit 2000 besteht die Wasserrahmenrichtlinie der EU um grenzüberschreitend die Wasserqualität zu verbessern und zu garantieren. Entsprechend wurde das Wasserhaushaltsgesetz des Bundes novelliert. Die jeweiligen Landeswassergesetze und auch die Düngemittel- und Pflanzenschutzgesetzgebung werden jetzt angepasst. Zum Gewässerschutz sind alle Wirtschaftszweige verpflichtet. Eine umweltverträgliche Wirtschaftsweise in der Landwirtschaft nach „guter fachlicher Praxis“ trägt Sorge dass keine schädlichen Stoffeinträge durch den Einsatz von organischen oder mineralischen Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln in das Grund- und Oberflächenwasser erfolgen. Die Düngemittelverordnung regelt auch den Mengeneinsatz von Gülle entsprechend dem Verhältnis von Viehbesatz und landwirtschaftlich genutzter Fläche eines Betriebes. Die Reinheit der Gewässer ist Voraussetzung für eine einwandfreie d.h. gesundheitsfördernde Trinkwasserversorgung. Aus diesem Grunde sind vielfach Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft gegründet worden. |
Gewicht Rind |
Eine Kuh wiegt ca. 600 bis 700 kg. Es gibt aber auch leichtere Rassen wie Jersey mit ca. 350 kg. Ein Kalb (Schwarzbunte Rasse) wiegt bei der Geburt etwa 35-45 Kilogramm.
Synonyme -
Gewicht Rind |
Gewicht Schwein |
Ein Ferkel wiegt bei der Geburt ca. 1 4 kg. Mastschweine werden mit 100 bis 115 kg geschlachtet. Eine ausgewachsene Sau wiegt ca. 180 bis 220 kg ein ausgewachsener Eber ca. 220 bis 250 kg. Siehe auch Schwein.
Synonyme -
Gewicht Schwein |
Gewichtsklassen Eier |
geben Auskunft über das Gewicht und sind in den EU-Vermarktungsnormen für Eier geregelt:
Synonyme -
Gewichtsklassen EierXL sehr groß 73 g und darüber L groß 63-73 g M mittel 53-63 g S klein unter 53 g Vgl. auch Güteklassen Eier. |
Gewinn |
Betrag der dem Landwirt und seinen mithelfenden nicht entlohnten Familienmitgliedern als Entgelt für die Arbeitsleistung den Einsatz des Eigenkapitals und die unternehmerische Tätigkeit zufließt.
Synonyme -
GewinnInsgesamt würde die Mehrheit der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland keinen Gewinn erwirtschaften und den Familien sowie Arbeitskräften keine Möglichkeiten für den Lebensunterhalt schaffen wenn nicht Unterstützungsmaßnahmen gewährt würden. Heute haben Fördermittel der EU einen Anteil von beinahe 50 % am landwirtschaftlichen Einkommen (Agenda 2000 Agrarpolitik Betriebsprämie Subventionen). |
Globalisierung |
Prozess der zunehmenden weltweiten Vernetzung der Menschen und Gesellschaften.
Synonyme -
GlobalisierungG. wird ermöglicht und verstärkt durch den technischen Fortschritt in den Bereichen Information Kommunikation Produktion. Transport und Verkehr. Auf politischer Ebene unterstützt die zunehmende Liberalisierung des Welthandels den Prozess. Die damit verbundenen Veränderungen von wirtschaftlichen sozialen und kulturellen Verhältnissen nennt man Globalisierungseffekte. So kommt es zur Ausweitung des internationalen Güteraustausches zur Zunahme von Investitionen in Ländern die Vorteile versprechen – z.B. billige Arbeitskosten oder geringere Umweltauflagen – zum verstärkten Technologietransfer zur Wanderung von Arbeitskräften. Vor allem fließen Kapital- und Devisenströme weltweit. Es kann zur Aufweichung von Standards auch in für die Landwirtschaft relevanten Gebieten wie Gentechnik Verbraucherschutz Tierschutz und Ökologie kommen. Als Vorteile werden genannt: Ausweitung der Beschäftigung steigende Realeinkommen durch weltweite Arbeitsteilung. Als Nachteile werden der Abbau von Sozialsystemen mit Verarmung vieler Menschen bei steigenden Gewinnen von wenigen Menschen gesehen. Gewinne für die Wenigen entstehen meist durch Finanzgeschäfte. Entwicklungsländer stehen meist auf der Verliererseite. Eine durch Spekulationen der Banken verursachte Wirtschaftskrise führte 2008/2009 zu weltweiten Problemen. 2011 und 2012 führt eine Schuldenkrise der Banken erneut zu weltweiten Problemen die auch 2014 andauern. Globalisierung ist ein nicht aufzuhaltender in seiner Geschwindigkeit und den Auswirkungen jedoch bei geeigneten Maßnahmen steuerbarer Prozess. |
Glucke |
Bezeichnung für eine brütende Henne bzw. Henne mit Küken.
Synonyme -
GluckeIn der Hähnchenmast (siehe Masthähnchen) und Junghennenaufzucht ersetzen künstliche Wärmequellen die Henne. |
Glyphosat | Glyphosat ist eine chemische Verbindung. Es ist die biologisch wirksame Hauptkomponente einiger Breitband- bzw. Totalherbizide welche zur Unkrautbekämpfung eingestezt werden. Glyphosat ist das meistverkaufte Unkrautvernichtungsmittel der Welt und wurde in den 70er Jahren unter dem Namen RoundUp von Monsanto auf den Markt gebracht. |
GPS |
GPS ist die Abkürzung für das 'Global Positioning System' bei dem mit Satellitenunterstützung z.B. Navigationssysteme auch bei Autos betrieben werden können. Dieses Positionierungssystem wird inzwischen nicht mehr nur von Militär Luftfahrt und Verkehr genutzt sondern auch in der Landwirtschaft. So lassen sich auf einem Acker teilflächengenau die Nährstoffgehalte des Bodens bestimmen und anhand dieser Daten die Düngung teilflächenspezifisch bemessen. Vgl. precision farming.
Synonyme -
GPS |
Granne |
Granne kommt vom althochdeutschen grana = Barthaar und ist ein borsten- oder fadenförmiger gewöhnlich etwas starrer Fortsatz an den Spelzen vieler Gräser. Besonders auffällig sind die Grannen bei Gerste.
Synonyme -
Granne |
Gräser |
Pflanzenfamilie aus der auch die Getreidearten gezüchtet wurden.
Synonyme -
GräserEs werden Süß- und Sauergräser unterschieden. Zu den Süßgräsern gehören die Getreidearten und die Gräser des Dauergrünlands d.h. der Wiesen und Weiden. Sauergräser wachsen meist auf feuchten Stellen oder häufig überschwemmten Gebieten. Gräser werden in der Landwirtschaft als Futter auf Weiden und Wiesen genutzt. |
Grenzwerte |
Gesetzliche Regelungen über nicht zu überschreitende oder unterschreitende Werte.
Synonyme -
GrenzwerteSie dienen dem Schutz von Menschen Tieren und Umwelt insbesondere auch vor Pflanzenschutzmitteln die ein Risiko darstellen können. Die Grenzen werden so festgelegt dass Gefahren bei der Anwendung vermieden werden oder nach dem Stand der Wissenschaft so gering wie möglich und damit vertretbar sind. Grenzwerte werden zur Sicherheit etwas höher oder niedriger angesetzt als nach den Erkenntnissen notwendig. Wegen des technischen Fortschritts z.B. bei den Messgeräten und immer neuer Erkenntnisse werden die Grenzwerte ständig überprüft und gegebenenfalls verändert. Auch die EU erlässt Grenzwerte über die in den Mitgliedsländern oft kritisch diskutiert wird. |