Begriff | Definition |
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Blattfrüchte |
Als Blattfrüchte werden Nutzpflanzen mit einem hohen Blatt-Anteil bezeichnet. Dazu zählen z.B. Hackfrüchte wie Kartoffeln und Rüben Hülsenfrüchte wie Erbsen und Ackerbohnen und kleeartige Futterpflanzen (siehe auch Leguminosen). Die Getreidearten werden demgegenüber als Halmfrüchte bezeichnet. Aufgrund der bodenverbessernden Wirkung gelten Blattfrüchte als gute Vorfrüchte in der Fruchtfolge.
Synonyme -
Blattfrüchte |
Blättermagen |
oder auch Psalter genannt. Einer der 4 Mägen bei Wiederkäuern. Zwischen den Falten seiner Schleimhaut wird der Nahrungsbrei gepresst bevor er im Labmagen mit Hilfe von Enzymen verdaut wird.
Synonyme -
Psalter |
Blattdüngung |
Eine Sonderform der Düngung: Pflanzen können Nährstoffe nicht nur über die Wurzeln sondern auch durch die Blätter aufnehmen. Die Aufnahme über die Blätter geschieht sogar rascher als über die Wurzeln; allerdings müssen die Nährstoffe in Wasser gelöst und die Nährstofflösungen dürfen nicht zu konzentriert sein um Verätzungsschäden zu vermeiden. Die Blattdüngung ist besonders gut geeignet um Mangelerscheinungen (z.B. an Spurenelementen wie Mangan Bor oder Eisen) zu beheben.
Synonyme -
Blattdüngung |
Blair-House-Abkommen |
Im Zusammenhang mit dem GATT-Abkommen 1993 geschlossene Vereinbarung über den Ölsaaten-Anbau in der Europäischen Union (EU).
Synonyme -
Blair-House-AbkommenSeit 1994/95 gab es in der EU eine Ölsaaten-Garantiefläche die in nationale Garantieflächen aufgeteilt war. Etwa 17 % davon standen Deutschland zu. Diese Fläche musste jährlich um etwa 10 % vermindert werden. Das Abkommen das bis zur Ernte 2001 galt sollte verhindern dass Anbau von Ölsaaten in Europa die Einfuhr von Soja aus den USA verringert. |
Biozönose |
Die Biozönose umfasst die Gesamtheit der Lebewesen - Pflanzen Tiere - und auch der umgebenden natürlichen und auch von Menschen geschaffenen Struktur die in vielfältigen Wechselbeziehungen untereinander in einem einheitlichen Lebensraum (Biotop) zu finden sind. Die Entstehung kann in einem längeren Prozeß erfolgt sein oder durch Einwirkung von Menschen.
Synonyme -
BiozönoseAbhängigkeiten etwa Räuber und Beute Pflanzenfresser und ihre Nahrungspflanzen Blütenpflanzen und ihre Bestäuber sind dabei vorzufinden (Biodiversität). |
Biotop |
Lebensraum von bestimmten Tieren und Pflanzen aber auch von Menschen geschaffene Strukturen die sich in einem „Gleichgewicht“ befinden.
Synonyme -
BiotopWüsten und Wattlandschaften sind natürlich entstande Biotope wie auch Wiesen und Bachläufe. Von Menschen mirtgestaltete Biotope sind z.B. Städte Parkanlagen oder auch aufgelassene Steinbrüche. Durch Eingriffe des Menschen nicht nur durch die landwirtschaftliche Nutzung sondern auch durch Flächenbeanspruchungen für Siedlung Verkehr und Energie ist die Zahl großer geschlossener Biotope zurückgegangen Die in einem Biotop lebende Lebensgemeinschaft nennt man Biozönose. Dort sind im Regelfalle ähnliche Umweltansprüche und gegenseitige Abhängigkeiten wie Räuber und Beute Pflanzen und Pflanzenfresser Blütenpflanzen und bestäubende Insekten zu finden (Artenvielfalt Biodiversität Nahrungskette). |
Biotechnik |
Technische Anwendung biologischer Vorgänge
Synonyme -
BiotechnikTraditionell kommen biotechnische Methoden im engeren Sinne seit Jahrtausenden bei der Verarbeitung von Milch z.B. zu Käse der Gewinnung von von Alkohol der Herstellung von Backwaren zum Einsatz. In jüngster Zeit wurden in der Biotechnologie eine große Anzahl neuer Methoden entwickelt. Neben der Verfeinerung der Biotechnik durch den Einsatz z.B. von Mikroorganismen gibt es die neuen Verfahren der Gentechnik. Während die „rote Gentechnik“ im medizinischen Bereich in der Gesellschaft unumstritten ist stößt die „grüne Gentechnik“ der Land- und Ernährungswirtschaft in der Bevölkerung auf große Skepsis. |
Biologische Schädlingsbekämpfung |
Bekämpfung von Schädlingen durch nicht-chemische Pflanzenschutzmittel sondern aufgrund der Erfahrung dass es natürliche Feinde von bestimmten Schadorganismen gibt.
Synonyme -
Biologische SchädlingsbekämpfungEine Methode ist der Einsatz von Nützlingen (z.B. Insekten die Schädlinge fressen). So vertilgen beispielsweise Marienkäfer oder Marienkäferlarven die schädlichen Blattläuse. Solche Nützlinge können in Pflanzenbeständen gefördert oder ausgesetzt werden. Eine andere Methode ist der gezielte Einsatz von Bakterien die Schädlinge vernichten. Es gibt auch biotechnische Verfahren z.B. das Ausbringen von weiblichen Lockstoffen in Fallen für männliche Schadinsekten (siehe auch Pheromone). |
Biokraftstoff |
Kraftstoff der nicht aus Erdöl oder Kohle gewonnen wird.
Synonyme -
BiokraftstoffBiokraftstoffe sind u.a.:
Bio-Ethanol (Alkohol) aus Obst Getreide und Kartoffeln zur menschlichen Ernährung wurde in Deutschland unter Aufsicht und mit Genehmigung und Subventionierung der Bundesmonopolverwaltung in landwirtschaftlichen Brennereien erzeugt. Diese Regelungen endete 2013 für die etwa 670 Kartoffel- und Getreidebrennereien und endet 2017 für die etwa 22.000 Klein- und Obstbrennereien. Der Bestand dieser landwirtschaftlichen Betriebszweige dürfte durch Erzeugergemeinschaften erhalten werden. Ethanol für technische Zwecke und als Kraftstoffzusatz werden vergällt damit sie für Menschen ungenießbar werden. In Deutschland wurde 2011 der neue Kraftstoff E10 eingeführt der einen Anteil von 10% Bioethanol im aus Erdöl gewonnenen Benzin enthält. Vorher waren nur 5% Ethanol im Auto-Benzin. Die Einführung erfolgte im Zusammenhang mit der EU-Biokraftstoffrichtlinie um den fossilen Rohstoffverbrauch und CO2-Emissionen zu reduzieren. Der Kraftstoff stößt auf Akzeptanzprobleme insbesondere weil Autofahrer um die Verträglichkeit für die Motoren fürchten. In der EU wird einerseits eine vermehrte Verwendung von Bio-Kraftstoffen und eine Anhebung der Beimischung von Ethanol bei Benzin angestrebt. Andererseits gibt es - ebenso in der EU - Widerstand dagegen (September 2014). Umstritten ist die Verwendung von Getreide zur Bioethanolherstellung. Das Schlagwort lautet: 'Tank oder Teller'. Von der deutschen Getreideernte gingen 2011 unter 4 % rund 1 5 Mio t in die Bioethanolherstellung. Bei dieser Herstellung fielen noch etwa 500.000 t Eiweißfuttermittel an. Außer Getreide werden auch Zuckerrüben in Deutschland zur Bioethanolherstellung verwendet. Die Bioethanolproduktion hat sich in der Welt in den letzten 6 Jahren beinahe verdreifacht. 80 % davon werden in derWelt Kraftstoffen beigemischt. Siehe auch nachwachsende Rohstoffe Biogasanlagen Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) |
Biogasanlagen |
Landwirte betreiben seit Jahren in steigendem Maße Anlagen zur Erzeugung von Biogas. In diesen wird aus Biomasse (Gülle Festmist und Energiepflanzen wie Mais Getreide aber auch Grassilage) durch Vergärung Gas (Methan) gewonnen. Meist wird das Gas vor Ort in Blockheizkraftwerken (Kraft- Wärmekopplung) zu Strom und Wärme verarbeitet. Der Strom wird in der Regel in die öffentlichen Netze eingespeist die Wärme als Prozesswärme oder zur Heizung verwendet. Die anfallenden Reste nach der Gärung sind als Dünger verwendbar.
Synonyme -
BiogasanlagenDie Zahl der Biogasanlagen stieg von 2002 bis 2012 von 1.608 auf 7.521. Die Dimension stieg von 160 Megawatt auf 3.185 Megawatt. Die Vorteile sind unter anderem:
Gesetzliche Regelungen zur erneuerbaren Energie können den Bau derartiger Anlagen - vor allem durch die Vergütung der Einspeisungen ins Stromnetz - fördern oder auch behindern. Die EU will die Beschickung der Anlagen mit Mais oder anderen Kulturpflanzen einschränken. Siehe auch nachwachsende Rohstoffe Biokraftstoff. |
Bioethanol |
Als Bioethanol (auch Agro-Ethanol) bezeichnet man Ethanol das ausschließlich aus Biomasse oder den biologisch abbaubaren Anteilen von Abfällen hergestellt wurde und für die Verwendung als Biokraftstoff bestimmt ist.[2] Ethanol kann als Kraftstoffbeimischung in Mineralölderivaten für Ottomotoren (Ethanol-Kraftstoff) als reines Ethanol (E100) oder zusammen mit anderen Alkoholen (z. B. Methanol) als Biokraftstoff verwendet werden.
Synonyme -
BioethanolNach dem Ölschock der 1970er Jahre waren Biokraftstoffe als Alternative zu fossilen Energieträgern wiederentdeckt worden. Die reinere Verbrennung und der nachwachsende Rohstoff machten Bioethanol vorerst zu einem umweltfreundlichen Produkt das nebenbei die Agrarüberschüsse aus EU und USA verwerten half. Seit erneuerbare Energieträger im Zusammenhang mit dem Kyoto-Protokoll als Mittel zur Eindämmung des CO2-Ausstoßes politisch im großen Maßstab forciert wurden geriet Bioethanol zunehmend unter Kritik. |
Biodiversität | Unter den Begriff „Biodiversität“ (= Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten) fallen nicht nur alle wild lebenden Tier- und Pflanzenarten und die unterschiedlichen Nutztiere und Kulturpflanzen der Menschen. Dazu zählen auch die genetische Vielfalt der einzelnen Tier- und Pflanzenarten sowie die Vielfalt der Lebensräume (Wiesen, Äcker, Hecken, Wälder, Moore etc.). Dieses „Gesamtpaket“ unterliegt in einer Industrienation wie Deutschland naturgemäß einer Reihe von negativen Einflüssen. Dazu gehören etwa die Versiegelung von Flächen durch Industrie-, Gewerbe- und Wohnbauten, die Zerschneidung von Lebensräumen durch Eisenbahntrassen oder Straßen, aber auch Unachtsamkeit oder Sorglosigkeit im Umgang mit der Natur. |
Bio-Siegel |
Im Herbst 2001 führte die Bundesregierung das Bio-Siegel für Produkte ein die entsprechend den Richtlinien der ökologischen Landwirtschaft der EU erzeugt wurden.
Synonyme -
Bio-SiegelZur Zeit nutzen 4.389 Unternehmen das nationale staatliche Bio-Siegel auf 68.804 Produkten (Stand: 31. Juli 2014). Insgesamt wirtschafteten in Deutschland (2012) 23.032 Betriebe mit 1.034.355 ha das sind 6 2 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche und 8 % der Betriebe ökologisch. Beinahe 60 % davon sind einem der Öko-Anbauverbände (Bioland Demeter...) angeschlossen deren Richtlinien strenger sind als die der EU. Ein einheitliches Pflichtlogo der EU wurde im Juli 2010 eingeführt. Die rechtlichen Grundlagen zur Nutzung des deutschen Bio-Siegels und des EU-Bio-Logos sind jedoch identisch. Beide Logos beziehen sich auf die Einhaltung der Kriterien der EU Verordnung zum ökologischen Landbau. 2009 trat eine Neufassung der EG-Öko-Verordnung in Kraft. Die Verordnung EWG Nr. 2092/91 wird durch die Verordnung EG Nr. 834/2007 ersetzt. Die Produktion ökologisch produzierter Lebensmittel wächst nur noch langsam deren Verbrauch in Deutschland ist jedoch stark steigend. Folge: Import von Öko-Lebensmitteln. Mehr Informationen zum ökologischen Landbau unter: www.bio-siegel.de und www.oekolandbau.de |
Bildung für nachhaltige Entwicklung | BNE bedeutet Bildung für nachhaltige Entwicklung. Damit ist Bildung gemeint die Menschen befähigt zukunftsfähig zu denken und zu handeln. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung beschreibt, dass Entwicklung dann nachhaltig ist, wenn Menschen weltweit, gegenwärtig und in Zukunft, würdig leben und ihre Bedürfnisse und Talente unter Berücksichtigung planetarer Grenzen entfalten können. |
Biestmilch |
auch Kolostralmilch genannt ist die erste Milch einer Kuh nach der Kalbung. Sie hat höhere Nährstoffgehalte und vor allem höhere Gehalte an Abwehrstoffen die für das Neugeborene sehr wichtig sind (z.B. Vitamine und Antikörper). Hat nichts mit Biestern zu tun!
Synonyme -
Biestmilch |
Bienensterben | Bienen spielen eine zentrale Rolle in unserem Ökosystem. Unter Bienensterben wird der erhebliche Rückgang von Bienenpopulationen verstanden. Ursache dafür ist vermutlich der Mensch. |
Biene |
Honigbienen sind doppelt nützlich: durch den Honig der aus der Bienenzucht gewonnen wird und durch die Bestäubung der Pflanzen.
Synonyme -
BieneMehr als 50.000 Bienen leben in einem Bienenstaat sind ein Bienenvolk das aus einer Königinn einer Anzahl männlicher Tiere (Drohnen) und aus vielen Arbeiterinnen besteht. Diese haben ihre Aufgaben perfekt aufeinander abgestimmt. Sie füttern die Larven erzeugen Honig putzen bauen ernten tanzen und stehen Wache |
BgVV |
Ehemaliges Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (früher: Bundesgesundheitsamt) mit Sitz in Berlin.
Synonyme -
BgVVIm November 2002 wurde als Nachfolgeinstitut das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gegründet um den gesundheitlichen Verbraucherschutz zu stärken. Es ist die wissenschaftliche Einrichtung der Bundesrepublik Deutschland die Gutachten und Stellungnahmen zu Fragen der Lebens- und Futtermittelsicherheit sowie zur Sicherheit von Stoffen und Produkten erarbeitet. Das BfR gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. siehe auch: http://www.bfr.bund.de/cd/280 |
BFAV |
ehemals Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheite heute Friedrich - Loeffler - Institut (FLI)
Synonyme -
BFAVDas Friedrich-Löffler-Institut Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit ist eine selbstständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Im Mittelpunkt der Arbeiten des FLI stehen die Gesundheit landwirtschaftlicher Nutztiere und der Schutz des Menschen vor Zoonosen d. h. vor von Tieren auf den Menschen übertragbaren Infektionen. fli.bund.de/3.html |
Bewirtschaftungsfehler |
Darunter versteht man Fehlentscheidungen im landwirtschaftlichen Betrieb. Bei der Bodenproduktion z.B. Wahl einer falschen/unzweckmäigen Sorte oder Maßnahmen die verhindern dass das Ertragspotential der Kulturpflanzen ausgenutzt wird. Dazu zählen Überdüngung zu geringe Zufuhr von Nährstoffen übermäßige Verdichtung des Bodens durch Befahren bei zu zu starker Nässe Schäden durch Pflanzenschutzmittel usw.
Synonyme -
BewirtschaftungsfehlerFehlentscheidungen bei der Tierhaltung z.B. falsche Rassewahl bei Rindern Schweinen oder Hühnern Futtermittel die dem Entwicklungsstand der Tiere nicht angemessen sind falsche Behandlung in Krankheitsfällen unzweckmäßige Ausgestaltung des Stalles usw. Fehlentscheidungen im kaufmännischen Bereich können dazu kommen. |